Die niederländische Darts-Spielerin Noa-Lynn van Leuven hat vor ihrem Debüt bei der Weltmeisterschaft offen über Morddrohungen gesprochen. «Jemand schrieb mir: Wenn du meinem Mädchen auf die Damentoilette folgst, werde ich dich umbringen. Solche Nachrichten führen dazu, dass ich mich neulich am Flughafen gefragt habe: Okay, beobachtet mich vielleicht jemand? Könnte genau diese Person irgendwo in der Nähe sein? Das ist schrecklich», sagte van Leuven im Sport1-Podcast «Checkout».
Van Leuven hat sich als erste Transfrau für die WM im Alexandra Palace von London qualifiziert und spielt am Dienstag (14.30 Uhr/Sport1 und DAZN) in Runde eins gegen den Niederländer Kevin Doets. Nachdem sie sich den Startplatz über die Frauen-Serie gesichert hatte, folgten Anfeindungen und harte Kritik – teilweise auch von anderen Spielerinnen, die sich um ihre Chance gebracht fühlten.
«Ich fühlte mich schrecklich»
Die 28-Jährige hatte 2022 eine Hormontherapie abgeschlossen. Laut den Regularien des Weltverbandes PDC ist ihr Start zulässig. Transmenschen oder Transgender sind Personen, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen.
Über ihre Vergangenheit schilderte van Leuven: «Ich war kein glückliches Kind. Ich habe mich immer gefragt: Was ist los mit mir? Ich fühlte mich immer anders. Ich passte nie zu den Jungs, habe mich immer eher in die Mädelsgruppen eingefügt.» In einer Gender-Care-Klinik sei ihr auf dem Weg zu ihrer heutigen Persönlichkeit geholfen worden, schilderte die Spielerin.
«Ich fühlte mich schrecklich. Ich war in einer tiefen Depression. Ich wollte nicht mehr leben. Es gab keine Freude in meinem Leben», sagte van Leuven über die Jugendzeit, die rund um den 18. Geburtstag besonders schlimm gewesen sei.
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