Das hatte sich Max Verstappen ganz anders vorgestellt. Die Pole Position in Mexiko schien für den Red-Bull-Fahrer reserviert, der lockere Ausbau der WM-Führung in der Formel 1 winkte.
Doch in der Qualifikation war die Überlegenheit aus dem Training plötzlich dahin, beide Mercedes-Fahrer düpierten den Niederländer. So muss sich Verstappen heute (20.00 Uhr/Sky) auf ein ziemlich hartes Stück Arbeit einstellen.
Titeljagd: Verstappen muss seine Chancen in Mexiko und in einer Woche in Brasilien nutzen. Auf diesen beiden Strecken gilt sein Red Bull mit dem verbesserten Honda-Motor eigentlich als stärker als Mercedes. Danach folgen in Katar, Saudi-Arabien und beim Finale in Abu Dhabi Rennen, die womöglich eher Lewis Hamilton und seinem Auto liegen. «Dritter ist nicht so toll, aber immer noch besser als von Platz zwei starten zu müssen», redete sich Verstappen die verkorkste Quali schön. Als Dritter beginnt der 24-Jährige das Rennen nämlich von der sauberen Seite der Strecke. «Bis zur ersten Kurve ist es ein weiter Weg», drohte auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner den Mercedes.
Kraftanstrengung: Die Enttäuschung von Austin vor zwei Wochen saß tief bei den Silberpfeilen. Der an Verstappen verlorene Sieg und die Aussicht auf weitere Niederlagen drückte beim Serien-Weltmeister auf die Stimmung. Da kam der plötzliche Formaufschwung in Mexiko gerade recht. «Diese Saison überrascht mich immer wieder», sagte Teamchef Toto Wolff. Doch kann Mercedes auch im Rennen die Attacken von Verstappen parieren? «Ich bin so schockiert wie alle anderen», versicherte Hamilton. Zwölf Punkte Rückstand hat der Titelverteidiger in der Gesamtwertung. Bleibt der Brite vor seinem niederländischen Rivalen, wird die ohnehin spektakuläre Saison noch spannender.
Heimspiel: Für die Einheimischen ist das Titelduell nur Nebensache. Alles dreht sich um Sergio Perez. Verstappens mexikanischer Teamkollege wird an jeder Ecke des Autódromo Hermanos Rodríguez stürmisch bejubelt. Als Vierter am Start darf sich der 31-Jährige Hoffnungen auf einen Podiumsplatz machen. Nie hat ein Mexikaner sein Heimrennen in der Formel 1 gewonnen. Das darf auch «Checo» Perez wohl nur dann erleben, wenn er Verstappens WM-Chancen damit nicht im Weg steht. Sonst greift vermutlich die Stallregie ein.
Punktehoffnung: Sebastian Vettel muss wieder aus dem Mittelfeld losfahren. Immerhin rückt der Hesse am Start um zwei Plätze nach vorn, weil zwei seiner Kontrahenten Strafen erhalten. Platz neun gibt dem Aston-Martin-Fahrer die Aussicht auf weitere WM-Zähler. Einer weiteren Lehrfahrt steuert Haas-Neuling Mick Schumacher entgegen. Der 22-Jährige belegte in der Qualifikation Platz 18.
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