22. November 2024

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Dank Tatjana Maria: Deutsche Tennisspielerinnen im Soll

Nach einem langen Tennis-Tag ist im Billie Jean King Cup für die deutschen Tennisspielerinnen noch alles drin. Vor allem, weil Tatjana Maria alles aus sich rausholt.

Dank Tatjana Maria dürfen die deutschen Tennisspielerinnen weiter auf den Einzug in die Endrunde des Billie Jean King Cups hoffen.

Fünf Tage nach ihrem Turniersieg im kolumbianischen Bogotá gewann die 35-Jährige in Stuttgart gegen die Brasilianerin Laura Pigossi nach hartem Kampf mit 6:3, 3:6, 7:5 und glich damit gegen die Südamerikanerinnen zum 1:1 aus. Maria nutzte nach 2:32 Stunden ihren zweiten Matchball, nachdem Pigossi beim Stand von 5:4 aus ihrer Sicht bereits zum Matchgewinn aufgeschlagen hatte.

Zum Auftakt hatte sich Anna-Lena Friedsam trotz einer überzeugenden Leistung der brasilianischen Spitzenspielerin Beatriz Haddad Maia mit 6:3, 4:6, 3:6 geschlagen geben müssen. Die Weltranglisten-14. verwandelte nach 2:24 Stunden ihren ersten Matchball. Die Entscheidung fällt damit am Samstag. Dann trifft Maria ab 14.00 Uhr zunächst im Spitzeneinzel auf Haddad Maia. Danach spielen Friedsam und Pigossi gegeneinander. Allerdings sind Änderungen noch möglich. Sollte nach den Einzeln noch keine Entscheidung gefallen sein, entscheidet das Doppel über das Weiterkommen.

Maria: «Wollte diesen Punkt unbedingt»

«Ich könnte anfangen zu weinen», sagte Maria nach dem Kraftakt im Sieger-Interview auf dem Platz. «Ich habe gefightet, gefightet und gefightet und mein Herz auf dem Platz gelassen. Ich wollte diesen Punkt für Deutschland unbedingt.»

Vor nur rund 1000 Zuschauern in der Porsche Arena hatte Maria mit der weitgehend unbekannten Pigossi aber große Mühe. Der in Florida lebenden Schwäbin war die Müdigkeit nach der langen Reise aus Kolumbien nach Stuttgart anzumerken. In Bogotá hatte sie am Sonntag ihren Titel verteidigt und den dritten Turniersieg ihrer Karriere gefeiert. Danach war sie direkt nach Stuttgart gereist.

Maria gelingt im dritten Satz die Wende

Nach anfänglichen Schwierigkeiten reichte ihr gegen Pigossi im ersten Satz ein Break zum 3:1, um sich souverän den ersten Satz zu holen. Im zweiten Durchgang musste Maria dann deutlich mehr kämpfen und lag früh ein Break zurück. Der 35-Jährigen fehlte die Frische, sie verlor mehr und mehr den Faden. Zwar nahm sie sofort danach Pigossi wieder das Service ab, doch je länger die Partie dauerte, desto müder wirkte Maria.

Die Brasilianerin spielte dagegen unbekümmert auf und schaffte den Satzausgleich. Im entscheidenden Durchgang sah Maria dann schon wie die Verliererin aus. Pigossi servierte zum Sieg, doch Maria gelang aus dem Nichts das Break und letztlich noch die Wende.

Friedsam gegen Haddad Maia lange Zeit ebenbürtig

Friedsam hatte zuvor gegen Haddad Maia stark gespielt, der couragierte Auftritt reichte aber nicht für eine Überraschung. «Ich habe alles gegeben, am Ende hat sie aber einfach richtig gut gespielt», sagte Friedsam. Sie begann unbekümmert und druckvoll und bestimmte das Geschehen. Nach nur 35 Minuten holte sich die 29-Jährige den ersten Satz.

Auch im zweiten Durchgang war Friedsam, die etwas überraschend den Vorzug vor der in diesem Jahr sportlich kriselnden deutschen Spitzenspielerin Jule Niemeier erhalten hatte, lange Zeit ebenbürtig. Haddad Maia steigerte sich aber deutlich und schaffte den Satzausgleich. Zwar stemmte sich Friedsam im dritten Satz gegen die Niederlage, Haddad Maria zog aber schnell auf 4:0 davon und brachte Brasilien in Führung.

Lars Reinefeld, dpa