Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier sieht auch auf den Biathlon-Sport angesichts des Klimawandels große Herausforderungen zukommen.
«Wenn sich die nächsten Jahre weiter so entwickeln, muss sich der Biathlon verändern. Das ist dann einfach nicht mehr durchführbar und schwer zu rechtfertigen, dass da Massen von Schnee produziert werden bei starken Plustemperaturen», sagte die 29-Jährige im Sport1-Interview.
«Weil wir den Winter so lieben»
Zuletzt waren im Dezember beim Weltcup im französischen Le Grand-Bornand wegen Schneemangels viele Tonnen an Kunstschnee per Lkw herangefahren worden. «Im Wintersport wird es eben deutlicher sichtbarer, weil wir auf den Schnee angewiesen sind. Drei oder vier Grad wärmer machen den Unterschied aus zwischen Schnee und Regen. Wir Sportler merken das als Allererstes», sagte die siebenmalige Weltmeisterin.
Für Dahlmeier, die neben ihrem Studium der Sportwissenschaft in München parallel eine Ausbildung zur Berg- und Skiführerin macht, sind die Wintersportler «keine größeren Verursacher bei der Klimakatastrophe. Uns wird es nur bewusster, weil wir den Winter so lieben», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.
Allgemein glaube sie, «dass wir uns ein bisschen einschränken und zurück auf die wahren Werte besinnen müssen. So ist es auch im Sport. Und wenn man was Neues macht, muss man die Nachhaltigkeit im Kopf haben.»
Weniger Rennen
Mit Blick auf die zunehmende Schneeunsicherheit bei vielen Biathlon-Weltcuporten sei ihr Gefühl, dass weniger Rennen besser wären. Auch die Verständigung auf Orte, wo die Chance auf echten Schnee am höchsten ist, sei zu überlegen.
«Vielleicht mal zehn Tage am gleichen Ort bleiben und allgemein sagen, wir verständigen uns auf bestimmte Orte, und die Rennen finden dann immer wieder dort statt», sagte die Partenkirchnerin der dpa und ergänzte: «Vielleicht ist es aber auch sinnvoller, später mit der Saison zu beginnen und dafür eher hinten raus noch ein Wochenende länger zu haben.» Die Biathlon-Saison startet bisher Ende November und dauert bis Mitte März.
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