24. November 2024

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Däne Henriksen soll FSV Mainz 05 vor Abstieg retten

Erneut soll ein Däne bei Mainz 05 in der Not helfen. Der Tabellenvorletzte der Bundesliga verpflichtet Bo Henriksen im Abstiegskampf.

Der FSV Mainz 05 setzt erneut auf einen Dänen als Retter in höchster Abstiegsnot. Der Tabellenvorletzte hat Bo Henriksen als neuen Trainer verpflichtet. Schon mit seinem dänischen Landsmann Bo Svensson hatten die Rheinhessen aus aussichtsloser Lage 2021 den Klassenerhalt noch geschafft.

Der 49 Jahre alte Henriksen der bis zum vergangenen Wochenende noch den Schweizer Erstligisten FC Zürich trainiert hatte, unterschrieb einen Vertrag bis 2026, wie die Mainzer mitteilten. Seine Mission Klassenerhalt beginnt am Samstag (15.30 Uhr/Sky) mit dem Heimspiel gegen den FC Augsburg.

«Wir haben uns intensiv mit unserer aktuellen Situation beschäftigt und analysiert, welcher Trainertyp mit welchem fußballerischen Ansatz in dieser schwierigen sportlichen Situation zu uns passt», sagte der Mainzer Sportvorstand Christian Heidel. Henriksen sei ein Trainer, «dem es in seiner Karriere wiederholt und unter sehr verschiedenen Voraussetzungen gelungen ist, Mannschaften zu formen».

Dabei habe er einen «pragmatischen, aber auch mutigen und schlussendlich erfolgreichen Fußball spielen» lassen, fügte Heidel an. «Darüber hinaus ist Bo Henriksen ein sehr emotionaler, offener und meinungsstarker Charakter, der eine unglaublich positive Energie ausstrahlt und sehr gut zu Mainz 05 passen wird.» Die Rheinhessen schauen öfter nach Nordeuropa: Vor Svensson und Henriksen hatten schon der Däne Kasper Hjulmand und der Norweger Jörn Andersen beim FSV gearbeitet.

Gute Arbeit in Zürich

Der neue Hoffnungsträger übernimmt die Nachfolge von Jan Siewert, der nach nur dreimonatiger Amtszeit am Rosenmontag nach elf sieglosen Spielen freigestellt worden war. Nach dem Sieg in seinem ersten Spiel als Mainzer Trainer bei RB Leipzig gelang kein weiterer Erfolg mehr. Allerdings hatte er von Svensson ein schwieriges Erbe übernommen. Nach drei Punkten aus neun Bundesliga-Spielen, den 18. Tabellenplatz und dem Achtelfinal-Aus im DFB-Pokal war sein Vorgänger zurückgetreten.

Im Oktober 2022 hatte der neue Mainz-Coach den FC Zürich auf dem letzten Tabellenplatz der Schweizer Super League übernommen und den Klassenerhalt gesichert. Aktuell ist der eidgenössische Traditionsverein Tabellendritter. In der vergangenen Woche hatte Henriksen verkündet, seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag in Zürich nicht zu verlängern. «Natürlich bedauern wir diese Entwicklung, verstehen aber, dass Bo Henriksen die Chance, in der Bundesliga tätig zu werden, ergreifen möchte», hieß es in einer Mitteilung des FC Zürich.

Sand hinter den Kulissen beteiligt?

«Bo Henriksen hatte einen guten Trainerjob, aber das hier ist eine andere Schublade. Das ist ein riesiger Job», kommentierte der Fußballexperte des dänischen Fernsehsenders TV 2 Sport, Morten Bruun, den Wechsel. «Aber es ist auch eine sehr, sehr schwierige Mission, die ihm übertragen wurde.» Henriksen sei jedoch mit seiner charismatischen Art einer, der neue Energie erzeugen könne. «Mainz benötigt etwas, das anders ist als das, was war. Sie brauchen Energie und eine Menge Testosteron.»

Das dänische «Ekstra Bladet» schrieb, dass der Ex-Schalker Ebbe Sand mit seinen exzellenten Kontakten hinter den Kulissen daran beteiligt gewesen sei. Damit meinte die Zeitung offenbar Sands gutes Verhältnis zu Heidel. Sand und Henriksen waren demnach am Montag in Mainz gewesen, um letzte Details zu klären. «Wenn einer Mainz vor dem Abstieg retten kann, dann ist es Bo», wurde Sand von dem Blatt zitiert.

Von Andreas Schirmer und Steffen Trumpf, dpa