Bernie Ecclestone rechnet Felipe Massa keine Chancen aus, die Titelvergabe der Saison 2008 wegen des sogenannten Crashgate-Skandals von Singapur erfolgreich anzufechten.
Der mittlerweile 92 Jahre alte Brite war Geschäftsführer der Formel 1, als es bei der Premiere in Singapur vor 15 Jahren zu einem Unfall gekommen war, der den Rennverlauf maßgeblich beeinflusst hatte.
Wie sich erst im darauffolgenden Jahr offiziell herausstellte, hatte der Brasilianer Nelson Piquet Junior seinen Renault auf Geheiß der Teamleitung (Flavio Briatore) in die Streckenmauer gelenkt. Sein damaliger Teamkollege Fernando Alonso hatte von der folgenden Safety-Car-Phase am meisten profitiert und das zunächst von Massa im Ferrari angeführte Nachtrennen gewonnen.
«Niemand kann irgendetwas tun»
Massa, der den WM-Sieg damals am Saisonende im Ferrari mit einem Punkt Rückstand auf Lewis Hamilton verpasste, will mit seinen Anwälten den WM-Ausgang anfechten, sie erwägen den Schritt vor den Londoner High Court. «Das Rennen ist vorbei. Die WM ist vorbei», sagte Ecclestone in einem Gespräch der Deutschen Presse-Agentur. «Niemand kann irgendetwas tun», meinte er. Ob das tatsächlich so ist, wird sich herausstellen müssen.
Ecclestone räumte erneut ein, vor dem Saisonende damals von dem fingierten Unfall Kenntnis gehabt zu haben. Bereits im März hatte er das beim Portal «f1-insider.com» gesagt.
Im dpa-Gespräch sagte er nun, dass der damalige Weltverbandspräsident Max Mosley und auch der damalige Rennleiter Charlie Whiting informiert gewesen sein sollen. Beide sind bereits gestorben, Mosley im Mai 2021, Whiting im März 2019.
Die Angelegenheit wird geprüft
Wenn, dann hätte die Fia damals etwas unternehmen können, sagte Ecclestone, er selbst nicht. Die Fia ist für die Regeln und deren Einhaltung zuständig. Ecclestone leitete die kommerziellen Geschicke. Weil es einen solchen Vorfall aber noch nicht gegeben habe, hätte das ein ziemlich langwieriges Verfahren bedeutet, erklärteder Brite.
Ecclestone betonte auch, dass das Rennen ja nicht einfach hätte gestrichen werden können. Zudem gebe es immer wieder Vorfälle, in denen sich Fahrer nicht an die Regeln halten würden. Er glaube, dass Massa wahrscheinlich von seinen Anwälten in die Irre geführt werde.
Massa wartet weiterhin noch auf eine Reaktion der Formel 1 und der Fia. Der Weltverband bestätigte auf Anfrage ein Schreiben der Vertreter von Massa. Die Angelegenheit werde derzeit geprüft, und es gebe keine weiteren Angaben zum aktuellen Zeitpunkt.
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