24. November 2024

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Calmund: Völler hat «keine Ambitionen, länger da zu sitzen»

Kaum jemand im Fußball kennt Rudi Völler besser als Reiner Calmund, sein Ziehvater als Funktionär. Und Calmund ist sich sicher: Völler bleibt diesmal nur für ein Spiel Trainer der Nationalelf.

Sein langjähriger Weggefährte Reiner Calmund hält es für ausgeschlossen, dass DFB-Sportdirektor Rudi Völler länger als nur für das Spiel gegen Frankreich (21.00 Uhr/ARD) Interimstrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bleibt.

«Rudi hat keinerlei Ambitionen, länger da zu sitzen», sagte Calmund der Deutschen Presse-Agentur: «Als erfahrener Profi, ehemaliger Nationalspieler und auch DFB-Nationaltrainer ist er jetzt genau richtig auf dieser Position. Aber ich bin sicher: Egal, wie das Spiel gegen Frankreich ausgehen wird, selbst mit Zuckerküssen und Peitschenschlägen würden sie ihn nicht dazu bringen können, das länger zu machen.»

Calmund hat zwei Wunschlösungen

Als er 2000 Teamchef wurde, sei Völler «wie die Jungfrau zum Kinde zu diesem Job gekommen. Er wollte neun Monate bleiben. Und aus neun Monaten wurden vier Jahre. Und das hat ihm dann auch gereicht», sagte Calmund, dessen Assistent Völler über Jahre in der sportlichen Führung von Bayer Leverkusen war und den er damals eigentlich nur als Unterstützung zur betreffenden Sitzung mitgenommen hatte: «Diesmal hat er aber gesagt: Ich mache das eine Spiel, dann ist Schluss. Und das wird er auch durchziehen.» 

Gegen Vize-Weltmeister Frankreich werde «sicher ein Ruck durch die Mannschaft gehen. Auch wenn jeder weiß, dass Rudi nicht zaubern kann.» Um den am Sonntag beurlaubten Hansi Flick tue es ihm «unwahrscheinlich leid», sagte der 74 Jahre alte Calmund: «Aber ich glaube, dass die Entscheidung richtig war. Das wäre nichts mehr geworden.»

Für die Nachfolge gäbe es für Calmund «zwei Wunschkandidaten. Aber den einen, Jürgen Klopp, musst du abschreiben, weil er unter Vertrag steht und der DFB ihn rauskaufen müsste. Also musst du an Julian Nagelsmann ran. Er ist ein guter Trainer, und ich glaube, dass man das mit Bayern München vernünftig regeln könnte.»