23. November 2024

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BVB schöpft neuen Mut – Keiner will die «Achterbahnfahrt»

Drei Tage nach dem 2:4 gegen die Glasgow Rangers zeigt der BVB sein anderes, schöneres Gesicht. Das überraschend deutliche 6:0 über Gladbach macht Mut für das Rückspiel in der Europa League.

Mal desolat, mal famos – Borussia Dortmund bleibt ein Team mit rätselhaften Formschwankungen. Nur drei Tage nach dem peinlichen Auftritt im Zwischenrunden-Hinspiel der Europa League gegen die Glasgow Rangers (2:4) gelang ein 6:0 (2:0)-Kantersieg über Borussia Mönchengladbach.

Dennoch verspürte Marco Rose kein wirklich befreiendes Gefühl: «Ich glaube, dass mit diesem Spiel die Enttäuschung nicht weg ist, sondern weiter nachhallt. Das merken wir ja alle», sagte der Dortmunder Fußball-Lehrer. «Wir haben uns in zu vielen Spielen Nackenschläge eingehandelt.»

Nach wackeligem Beginn mit einigen Glanztaten von Schlussmann Gregor Kobel spielte der BVB gegen Gladbach zumindest in der Schlussphase groß auf. Tore von Marco Reus (26./81. Minute), Donyell Malen (32.), Marius Wolf (70.), Youssoufa Moukoko (74.) und Emre Can per Foulelfmeter (90.+1) ebneten den Weg zum fünften Sieg im sechsten Rückrundenspiel. Ein derart guter Start in eine zweite Saisonhälfte gelang dem BVB zuvor nur dreimal in der Bundesliga. «Wir wollten und wir mussten eine Reaktion zeigen, das haben wir geschafft. Heute haben wir uns unser Selbstvertrauen wieder zurückgeholt», kommentierte der überragende BVB-Kapitän Marco Reus.

Zwei verletzte Spieler

Selbst die frühen Verletzungen von Giovanni Reyna und Dan-Axel Zagadou warfen den BVB nicht aus der Bahn. Spätestens nach dem 3:0 durch Wolf waren alle mentalen Fesseln aus dem Spiel gegen die Schotten abgelegt. «Das Spiel hat den Fans wieder Spaß gemacht», urteilte Julian Brandt und wertete das deutliche 6:0 als Mutmacher für das zweite Duell am Donnerstag mit den Schotten. Gleichwohl verwies der Mittelfeldspieler ähnlich wie sein Coach auf den bisher wechselhaften Saisonverlauf: «Keiner von uns will diese Achterbahnfahrt. Wir haben Spiele, wo wir uns alle ganz doll an den Kopf fassen.»

Wie dicht Freud und Leid bisweilen zusammenliegen, bekamen auch die Gladbacher zu spüren. Nach zwei zuvor ermutigenden Auftritten in Bielefeld (1:1) und gegen Augsburg (3:2) musste das Team wie schon am 14. Spieltag gegen Freiburg ein 0:6 hinnehmen. «Bis zum 0:3 war es gar nicht so verkehrt. Aber dann hast du ein bisschen das Gefühl, heute ist alles gegen dich. Es darf uns allerdings nicht passieren, dass wir uns so aufgeben», klagte Mittelfeldspieler Christoph Kramer.

Trainer Adi Hütter sah es ähnlich: «So hart es bei diesem Resultat am Ende klingt, aber ich finde, bis zur 70. Minute war es ein Spiel auf Augenhöhe. Nach dem 0:3 sind wir auseinandergefallen, das geht so einfach nicht. Natürlich ist so eine deutliche Niederlage jetzt ein Rückschlag.»

Von Heinz Büse, dpa