22. Februar 2025

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BVB in der Krise: Nach Niederlage gegen Bochum wächst der Druck auf Trainer Kovac

BVB in der Krise: Nach Niederlage gegen Bochum wächst der Druck auf Trainer Kovac

Der BVB steckt nach einer Niederlage gegen Bochum tief in der Krise. Trainer Kovac steht unter Druck, während Spieler wie Schlotterbeck und Hamann die Situation kritisch einschätzen.

Die Dortmunder Spieler wurden vor der Fankurve mit offener Wut konfrontiert. Trainer Niko Kovac blieb nach der blamablen Niederlage ruhig – zumindest nach außen hin. „Wir werden nicht die Nerven verlieren“, erklärte der 53-Jährige. Seine inneren Gedanken blieben jedoch ungeklärt. Die Krise beim BVB verschärft sich zunehmend. Die 0:2 Niederlage im Ruhrgebiet gegen den VfL Bochum war der nächste Tiefpunkt einer bisher katastrophalen Bundesliga-Saison.

Der Trainerwechsel von Nuri Sahin zu Kovac zeigt bislang keine Wirkung. Kovac ist der erste BVB-Trainer seit 41 Jahren, der seine ersten beiden Bundesliga-Spiele verliert. Trotz einer Mannschaft, die mit Nationalspielern gespickt ist, zeigt die Leistung des BVB eher Mittelmaß. Der Verein hat Schwierigkeiten, gegen einen Abstiegskandidaten zu dominieren. Im Gegenteil: Der BVB musste sich Bochum verdient geschlagen geben.

Hamann kritisiert mangelnde Professionalität

Dietmar Hamann, früherer Fußball-Nationalspieler und Sky-Experte, äußerte sich kritisch über die Leistung der Dortmunder: „Die Dortmunder spielen wie eine Jugendmannschaft. Professionalität, Seriosität, Leidenschaft – das ist nicht zu sehen. Da ist Hopfen und Malz verloren. Sie zeigen nicht einmal die Grundvoraussetzungen. Was sie brauchen, ist kein Trainer, sondern ein Zauberer.“

Schlotterbeck fordert mehr Eigenverantwortung

Nationalspieler Nico Schlotterbeck erklärte: „Es ist egal, welcher Trainer auf der Bank sitzt: Die Mannschaft muss selbst aktiv werden. Wir müssen Leistung bringen und sehr schnell einen Turnaround schaffen. Jeder Einzelne sollte sich hinterfragen und bessere Leistungen zeigen, anstatt Ausreden zu suchen.“

Defensive Schwächen und offensives Unvermögen

Die Dortmunder hatten erneut Schwierigkeiten gegen einen körperlich starken und motivierten Gegner. Ein schwerwiegender Fehler von Verteidiger Niklas Süle führte zum 0:2, während die Offensive viel zu wenig Kreativität zeigte. Weder die Flügelspieler Jamie Gittens und Karim Adeyemi noch das zentrale Mittelfeld mit Marcel Sabitzer, Pascal Groß und Julian Brandt konnten die Bochumer Defensive ernsthaft gefährden. Brandt, der laut Kovac das Niveau von Florian Wirtz und Jamal Musiala erreichen sollte, befindet sich seit Wochen in einer Formkrise. Hamann bezeichnete seine Leistung in Bochum als „unterirdisch“.

Kovac bleibt gelassen

Nach den obligatorischen TV-Interviews war kein Dortmunder Spieler in der Interviewzone des Ruhrstadions zu sehen. Kovac lieferte eine ungewöhnliche Erklärung dafür: „Wir spielen in vier Tagen wieder“, sagte er im Hinblick auf das Rückspiel in den Champions-League-Playoffs gegen Sporting Lissabon. „Es ist klar, dass die Jungs sich erholen und die richtige Nahrung zu sich nehmen müssen, um schnell wieder fit zu werden.“ Kovac fügte mit einem Lächeln hinzu: „Ich bin ja da. Das reicht ja.“

Sportliche Katastrophe für den BVB

Für die Ambitionen des BVB reicht es derzeit nicht. Mit fünf Niederlagen in den ersten sieben Bundesliga-Spielen belegt Dortmund den elften Platz. Für den traditionsreichen Revierclub, der gerne Bayern herausfordern möchte, ist dies eine sportliche Katastrophe. Der Rückstand auf einen Champions-League-Platz beträgt bereits acht Punkte, was eine kommende Saison ohne internationalen Wettbewerb immer wahrscheinlicher macht.

Schlotterbeck betont die Notwendigkeit von Basics

Es ist momentan schwer vorstellbar, dass die Dortmunder die Saison noch positiv beenden. Die Defizite sind zu groß. Schlotterbeck forderte: „Die Grundlagen im Fußball – Zweikämpfe annehmen und führen – müssen sich schnell ändern. Wenn wir das nicht schaffen, werden wir dort bleiben, wo wir sind – und das zu Recht. Wir müssen schnell besser werden, sonst wird die Saison zur Horror-Saison. Ich hoffe, dass wir das schaffen, und ich glaube fest daran.“