Der entthronte Hallen-Rekordler Frank Busemann sieht vielversprechende Aussichten für seinen Nachfolger Leo Neugebauer bei den Olympischen Spielen. «Das sind gute Vorzeichen für Paris», sagte Busemann am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.
Der in Texas studierende Neugebauer (23) hatte bei den College-Meisterschaften in Boston die mehr als zwei Jahrzehnte alte nationale Hallen-Bestmarke von Busemann im Siebenkampf um 56 Punkte auf 6347 Zähler verbessert.
Der 49-Jährige hatte den Verlust seines Rekords bereits erwartet. «Es war mir klar: Wenn Leo sich nicht verläuft, und das kann er ja nicht so gut, weil er genau weiß, was er macht, dann wird er ihn knacken», sagte Busemann, Olympia-Zweiter von 1996 im Zehnkampf. «Klar ist man traurig. Man macht ja den Sport, weil man irgendwelche Abdrücke hinterlassen will.» Schon Neugebauers erster Hallen-Siebenkampf des Jahres war mit Bestleistung von 6219 Punkten vielversprechend gewesen.
«Das sind zwei Rekorde, das ist echt eine Marke.»
Der Zehnkämpfer hatte sich im vergangenen Jahr bereits den Freiluft-Rekord von Jürgen Hingsen geschnappt. «Dass ich jetzt auch den Hallenrekord habe, ist einfach fantastisch. Ich wusste nach dem letzten Wettkampf, dass ich ihn erreichen kann», sagte Neugebauer. «Jetzt bin ich sehr gespannt und freue mich schon sehr auf die Freiluft-Saison.» Dass Neugebauer nun beide Rekorde habe, zeige seine «ganze Klasse», sagte Busemann. Da könne er stolz drauf sein. «Das sind zwei Rekorde, das ist echt eine Marke.»
Neugebauer war bei der WM im Sommer nach der Halbzeit-Führung hinter die Medaillenränge zurückgefallen und Fünfter geworden. «Dass er was drauf hat, haben wir letztes Jahr gesehen», sagte Busemann. Aus dem Fehler im vorolympischen Jahr habe Neugebauer sicher für Paris gelernt.
Neugebauer gehört im Zehnkampf zu den größten deutschen Leichtathletik-Hoffnungen bei den Olympischen Spielen im Sommer in Paris. Bei den Europameisterschaften Anfang Juni in Rom wird er nicht starten.
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