Der Vergleich mit Michael Jordan war Giannis Antetokounmpo nach seiner Gala-Vorstellung und dem wichtigen ersten Sieg in den NBA-Finals gegen die Phoenix Suns dann eindeutig zu viel.
«Ich bin nicht Michael Jordan. Vier 40-Punkte-Spiele? Nacheinander?», fragte der Grieche nach seinem zweiten Spiel in Serie mit mindestens 40 Punkten und sagte dann noch mal mit Nachdruck: «Ich bin nicht Michael Jordan.» Die Bedeutung des 26-Jährigen zumindest für die Milwaukee Bucks aber ist mindestens so groß wie die der Basketball-Legende in den 90ern für die Chicago Bulls.
«Alles eine Kopfsache»
Nach den 42 Zählern in Spiel zwei legte Antetokounmpo mit 41 Zählern nach und führte die Bucks darüber hinaus mit klugen Aktionen, 13 Rebounds und 6 Vorlagen zu dem dringend notwendigen 120:100-Sieg. In der Final-Serie der besten Basketball-Liga der Welt steht es jetzt nur noch 2:1 für die Suns um Chris Paul und Devin Booker, in Spiel vier in der Nacht zu Donnerstag (03.00 Uhr MESZ/DAZN) können die Bucks erneut als Gastgeber vor den eigenen Fans ausgleichen. Zum Titel braucht ein Team vier Siege. «In Spiel vier müssen wir es wieder bringen. Es ist alles eine Kopfsache», sagte Antetokounmpo.
Booker kam für die Suns lediglich auf zehn Punkte und hatte einen enttäuschenden Abend, auch Paul konnte die Suns nicht so entscheidend anführen wie noch bei den beiden Siegen zum Start. Auf der anderen Seite verstand es der zwei Mal zum wertvollsten Spieler der NBA gewählte Grieche dagegen bestens, in den allermeisten Situationen die richtige Entscheidung zu treffen. Sogar 13 seiner 17 Freiwürfe traf er. «Wenn er bewusst von allem etwas macht, dann ist er am besten», lobte Trainer Mike Budenholzer die Qualitäten seines Stars nicht nur beim Punkten, sondern auch beim Blocks stellen, Passen und Rebounden. «Er macht, was auch immer nötig ist, um uns zu helfen.»
Titel-Traum bleibt bestehen
Für beide Mannschaften geht es in den Finals um viel. Die Suns haben den Titel in der NBA noch nie geholt, bei den Bucks ist die einzige Meisterschaft 50 Jahre her. Zuletzt hatten sie 1974 die Chance und verloren in sieben Partien gegen die Boston Celtics. Nun soll der Traum sich endlich wieder erfüllen und die Erwartungen ruhen auf Antetokounmpo, der im Dezember einen neuen Fünfjahresvertrag im Gegenwert von 228 Millionen US-Dollar unterschrieben hatte und damit klar seine Absicht dokumentierte, die Herausforderung anzunehmen.
Alleine aber ist die Aufgabe unmöglich, das zeigte sich trotz seiner 42 Punkte bei der 108:118-Niederlage in Spiel zwei, als die wichtigsten von Antetokounmpos Mitspielern nicht ins Rollen kamen. Nun aber waren sowohl Khris Middleton (18 Punkte, sieben Rebounds, sechs Vorlagen) wie auch Jrue Holiday (21 Punkte, fünf Rebounds und neun Vorlagen) voll da.
Und eben der zweifache MVP Antetokounmpo, der sich zwar nicht mit Jordan vergleichen will, aber zumindest in einer Kategorie nun sogar besser ist als der sechsfache NBA-Champion: Denn zwei Spiele in Serie mit mindestens 40 Punkten und dazu mindestens zehn Rebounds, die hatte in der Geschichte der NBA-Finals nach Angaben von ESPN nur noch Shaquille O’Neal.
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