Zum Ende seines womöglich letzten NFL-Spiels zeigte Tom Brady, warum ihn jeder Gegner in der beste Football-Liga der Welt auch mit 44 Jahren an der Grenze zur Furcht respektiert.
24 Punkte Rückstand im dritten Viertel? Na und? 42 Sekunden vor Schluss hatte Brady die Tampa Bay Buccaneers in den Playoffs zum Ausgleich gegen die Los Angeles Rams geführt und eine Sensation vorbereitet, wie es sie zuletzt im Super Bowl vor fünf Jahren gab. Damals holten die von Brady angeführten New England Patriots einen 25-Punkte-Rückstand auf und gewannen die Meisterschaft. Dieses Mal gewannen die Rams in letzter Sekunde doch – und müssen sich in Zukunft womöglich nie wieder vor Brady fürchten. Denn ob der erfolgreichste Quarterback der NFL-Geschichte seine Karriere auch in der kommenden Saison fortsetzt, ist offen.
«Ehrlich gesagt, Leute, denke ich an dieses Spiel. Ich denke an nichts, das fünf Minuten weg ist von diesem Moment», sagte Brady bei der Pressekonferenz nach dem 27:30 gegen die Rams, und meinte zu seiner Zukunft: «Ich habe da noch nicht viele Gedanken drauf verwendet, nehme es Tag für Tag.» Doch Aussagen aus der jüngeren Vergangenheit und die Perspektive für den Kader der Buccaneers rücken einen Abschied der Football-Legende trotz eines noch ein Jahr laufenden Vertrags bei den Bucs absolut in den Bereich des Möglichen. Denn weder ist klar, ob die Mannschaft auch in der kommenden Saison genug ihrer starken Spieler zur Verfügung hat, um erneut zu den Titelkandidaten zu zählen – noch, ob Brady mit dann 45 Jahren nicht auch einfach genug hat und mehr Zeit mit der Familie will.
Zeit für den Rücktritt?
Im Dezember antwortete Brady auf die Frage, wann er wisse, dass die Zeit für den Rücktritt gekommen sei: «Ich denke, ich muss einfach nach jedem Jahr schauen, wie die Situation aussieht für mich, persönlich und professionell. Er könne sich nicht vorstellen, Football jemals nicht zu lieben. Und er traue sich auch zu, ein weiteres Jahr zu spielen – er hatte in der Hauptrunde die Bestwerte bei Touchdowns, erfolgreichen Pässen, Passversuchen und geworfenen Yards. Aber es gehe eben auch darum, was es sonst noch gebe im Leben. «Meine Kinder werden nicht jünger und ich möchte sicherstellen, dass sie auch bekommen, was sie brauchen.»
Ähnlich wie Aaron Rodgers bei den Green Bay Packers, bei dem die Zukunft ebenfalls unklar ist, wird Brady nur weiterspielen, wenn es eine realistische Chance auf seinen achten Super-Bowl-Ring gibt. Nach dem Titelgewinn in der vergangenen Saison konnten die Buccaneers die 22 wichtigsten Spieler alle halten, eine absolute Seltenheit angesichts der Gehaltsobergrenze in der NFL. Ob in der kommenden Saison auch nur annähernd so viele Leistungsträger wieder im Kader stehen, wird bei Bradys Entscheidung eine große Rolle spielen.
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