Bei Brasiliens Präsident Lula stößt das bevorstehende Engagement von Carlo Ancelotti als neuer Nationaltrainer der Seleção auf keine große Begeisterung.
«Ich mag Ancelotti, aber er war nie der Trainer Italiens. Wenn er das Problem Brasiliens lösen wollte, warum löst er dann nicht das Problem Italiens, das nicht einmal an der letzten Weltmeisterschaft teilgenommen hat», sagte Lula in einem Interview des brasilianischen Nachrichtensenders SBT News. Laut Lula sei es «sehr einfach, eine Mannschaft in Europa mit elf Nationalspielern zu führen».
Real Madrids Coach Ancelotti soll ab Sommer 2024 zur Copa América Nationaltrainer der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft werden. Das hatte Ednaldo Rodrigues, Präsident des brasilianischen Fußballverbandes (CBF), dem Sender TV Globo gesagt, nachdem der Verband die Verpflichtung von Fernando Diniz für ein Jahr bekannt gegeben hatte.
Derweil zeigte sich Lula als Fan von Diniz, der parallel weiter den Erstligisten Fluminense aus Rio de Janeiro trainiert. «Ich bin ein Fan von Diniz, ich mag seine Kreativität und seine Persönlichkeit. Es ist eine gute Chance und ich verstehe, dass er sie ergreifen wird», sagte der 77-Jährige und betonte, dass «Diniz die Umkleidekabine beherrscht. Im Fußball muss der Trainer die Umkleidekabine beherrschen, um gut zu arbeiten», meinte Lula.
Der brasilianische Fußball habe nach Ansicht des Präsidenten zudem unter der sinkenden Qualität der Spieler in den letzten Jahren gelitten. «Das Problem ist nicht Diniz, das Problem ist, dass wir nicht mehr die Qualität von Spielern haben, die wir in anderen Zeiten hatten. Die Jungen verlassen das Land im Alter von 16, 17 Jahren und kommen mit 36 Jahren zurück», sagte Lula.
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