Auf der großen Leinwand in der FIFA-Zentrale in Zürich lächelten Robert Lewandowski und Erling Haaland nebeneinander. Bei der Online-Kür der Weltelf des Weltverbands bildeten die beiden Bundesliga-Stars das Sturmzentrum – flankiert von Lionel Messi und Cristiano Ronaldo.
Lewandowski wurde ein paar Minuten später zum zweiten Mal nacheinander als Weltfußballer des Jahres geehrt. «Ein überragender Botschafter für die Bundesliga», äußerte die neue Geschäftsführerin der Deutschen Fußball Liga, Donata Hopfen. Und Haaland?
Haaland in Weltauswahl
Der 21 Jahre alte Ausnahmespieler, der bei Borussia Dortmund angestellt ist, bezeichnete die Wahl in die Weltauswahl als «große Motivation, so weiterzumachen». Macht er so weiter wie in den vergangenen Monaten, könnte der Norweger in nicht allzu ferner Zukunft auch zur engeren Weltfußballer-Auswahl gehören, in die es für das Jahr 2021 neben Lewandowski wieder einmal Lionel Messi sowie Mohamed Salah geschafft hatten. Nur wird Haaland dann – Stand jetzt – kaum mehr in der Bundesliga spielen.
«Mein ganzes Leben schon liebe ich es, Spieler Tore schießen zu sehen, und es ist noch besser, sie selber zu schießen», sagte Haaland, der die Weltfußballerwahl 2021 mit sieben Punkten als Letzter der Vorauswahl auf Platz elf abschloss. Sieger Lewandowski bekam 48 Punkte. Ausschlaggebend waren zu gleichen Teilen die Stimmen der Nationaltrainer und Kapitäne der Auswahlmannschaften der FIFA-Mitgliedsverbände sowie ausgewählter Journalisten und Fans weltweit.
Um Haaland ranken sich seit Monaten Wechselgerüchte, die durch Aussagen des Stürmers noch selbst befeuert wurden. Eine Entscheidung über seine Zukunft naht. Aufgrund einer Ausstiegsklausel kann er die Borussia trotz eines bis 2024 datierten Vertrags in diesem Sommer für 75 Millionen Euro verlassen. Genannt als Abnehmer wird unter anderem der finanziell allerdings schwer angeschlagene FC Barcelona. Weltfußballer-Punkte bekam Haaland unter anderem von Barça-Kapitän Sergio Busquets.
Lewandowski: «Titel für alle um mich herum»
Die große Mehrheit stimmte insbesondere für Lewandowski, auch Bundestrainer Hansi Flick und Bayern-Teamkollege Manuel Neuer. «Das ist ein Titel für alle um mich herum», sagte Lewandowski, der in der vergangenen Saison den Uralt-Torrekord von Gerd Müller von 40 auf 41 Treffer in einer Saison verbessert hatte. «Leider ist Gerd nicht mehr bei uns. Aber ohne ihn hätte ich all das nicht geschafft», sagte der Pole über die im vergangenen August gestorbene Bayern-Ikone. «Es geht immer um den nächsten Schritt, um die nächsten Ziele zu erreichen.»
Für Lewandowski sind die beiden Auszeichnungen zum Weltfußballer für die Jahre 2020 und 2021 «schwer» zu vergleichen. «Beide Momente sind unglaublich gut», sagte er. «Ich wollte immer mein Bestes zeigen.» Er freue sich immer über individuelle Preise, weil diese auch «bedeuteten, dass die Mannschaft gewonnen hat», sagte der Pole.
Ein großes Ziel sei für ihn nun die Qualifikation mit seinem Heimatland für die WM in Katar (21. November bis 18. Dezember). Polen spielt in den Playoffs Ende März zunächst gegen Russland. «Das wird nicht einfach, aber wir sind bereit», sagte der 33 Jahre alte Lewandowski.
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