23. November 2024

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Bis nach Heim-EM 2024: Nagelsmann wird Bundestrainer

Nach dem Aus von Hansi Flick und einem Sieg unter Rudi Völler ist ein Nachfolger als Bundestrainer gefunden. Favorit Julian Nagelsmann übernimmt das Amt - und hat einen klaren Auftrag.

Julian Nagelsmann folgt als Fußball-Bundestrainer auf Hansi Flick. Dies bestätigte der Deutsche Fußball-Bund. Der 36-Jährige erhält einen Vertrag bis zum 31. Juli 2024 und damit bis nach der Heim-EM.

Er soll das Nationalteam nach den drei schwachen Turnieren WM 2018, EM 2021 und WM 2022 wieder zurück in die internationale Spitze führen. «Wir haben eine Europameisterschaft im eigenen Land. Das ist etwas Besonderes – etwas, das alle paar Jahrzehnte mal vorkommt. Dieser Tatsache, ein großartiges Turnier in einem großartigen Land zu haben, ordne ich alles unter. Ich habe große Lust, diese Herausforderung anzunehmen», sagte Nagelsmann in der Mitteilung.

Der frühere Nationalstürmer Sandro Wagner und Benjamin Glück werden Nagelsmann als Co-Trainer unterstützen. Der 35 Jahre alte Wagner war erst im Sommer zum DFB gewechselt und sollte dort eigentlich als Co-Trainer der U20-Nationalmannschaft arbeiten. Der Ex-Münchner hatte die Nationalmannschaft zuletzt bereits gemeinsam mit Sportdirektor Rudi Völler und Hannes Wolf interimsmäßig beim 2:1 gegen Frankreich betreut.

Wunschkandiat setzt sich durch

Nagelsmanns Vertrag beim FC Bayern, bei dem er bis März dieses Jahres tätig war, wurde aufgelöst. «Julian Nagelsmann war mit Beginn der Suche unser Wunschkandidat als Bundestrainer», sagte Völler, der nach dem Flick-Aus und einem eigenen Interimseinsatz maßgeblich mit der Suche eines Nachfolgers beauftragt war. «Er ist nicht nur ein absoluter Fußball-Fachmann, sondern hat auf all seinen Stationen – in für einen Cheftrainer sehr jungen Jahren – bereits bewiesen, dass er eine Mannschaft und das gesamte Umfeld motivieren und mitreißen kann. Sein Feuer für den Fußball ist spürbar und ansteckend.»

Nagelsmann folgt auf den früheren Triple-Sieger Flick, von dem sich der Verband am 10. September wegen anhaltender Erfolgslosigkeit getrennt hatte. Die DFB-Auswahl hatte zuvor mit 1:4 gegen Japan und damit das dritte Spiel nacheinander verloren. Nagelsmann war in München im vergangenen März in einer Länderspielpause von seinen Aufgaben entbunden worden. Die Münchner sollen angeblich auf eine Ablöse für den bis 2026 gebundenen Trainer verzichten. Nagelsmann wird der zweitjüngste Bundestrainer nach Otto Nerz.

Lob vom DFB-Präsidenten

«Julian Nagelsmann ist ein herausragender Trainer, der seine neue Aufgabe mit höchster Motivation angeht», sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf. «Wir alle werden den Fokus jetzt auf das Turnier im kommenden Sommer richten und Julian Nagelsmann nach Kräften unterstützen.»

Der 63-jährige Völler hatte seinen Einsatz beim Sieg gegen Frankreich am 12. September bereits vor der Partie als «einmalige» Aufgabe bezeichnet und die Eile in der Bundestrainer-Suche bekräftigt. «Julian Nagelsmann wird mit seinen Qualitäten und seiner Persönlichkeit an entscheidender Stelle dazu beitragen, dass wir alle gemeinsam im Sommer eine tolle Europameisterschaft im eigenen Land erleben werden», sagte Völler nun.

Am 9. Oktober fliegt die Nationalmannschaft für zwei Länderspiele nach Nordamerika. Nagelsmann hat also nicht viel Zeit. Er muss sich schnell auf seinen ersten Kader festlegen, ehe es am 14. Oktober (21.00 Uhr/MESZ) in East Hartford gegen die USA sowie am 18. Oktober (2.00 Uhr/MESZ) in Philadelphia gegen Mexiko geht.