23. November 2024

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Bilanzfälschung? Punktabzug für Juventus gefordert

Juventus Turin soll den Wert seiner Spieler falsch in den Büchern angegeben haben - es gibt den Vorwurf der Bilanzfälschung. Der Ankläger des Verbandes will Juve daher Punkte in der Serie A abziehen.

Dem italienischen Fußball-Rekordmeister Juventus Turin droht übereinstimmenden Medienberichten zufolge wegen Finanzbetrugs und Bilanzfälschung ein deutlicher Punktabzug in der Serie A.

Der Chefankläger des italienischen Verbandes FIGC, Giuseppe Chinè, forderte vor dem Verbandssportgericht am Freitag in Rom, dass Juve neun Zähler in der aktuell laufenden Meisterschaft abgezogen werden. Das berichteten italienische Medien wie die Nachrichtenagentur Ansa und die Zeitung «Gazzetta dello Sport». Das Gericht will noch am Freitagabend ein Urteil fällen. Juve bestreitet die Vorwürfe.

In dem Fall geht es um fingierte Spielerbewertungen. Den Turinern wird vorgeworfen, einigen seiner Profis in der Vergangenheit bewusst falsche Marktwerte zugeschrieben zu haben – allein in den Jahren 2018, 2019 und 2020 soll die Vereinsbilanz so um mehr als 100 Millionen Euro beschönigt worden sein. Das FIGC-Sportgericht hatte Juve und andere Vereine wegen dieser Vorwürfe schon einmal freigesprochen – durch neue Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft wurde das Verfahren aber wieder aufgenommen.

Punktabzug und Sperren drohen

Dem Verein drohte nicht nur ein Punktabzug. Die ehemaligen Clubbosse wie Ex-Präsident Andrea Agnelli, Vizepräsident Pavel Nedved oder Geschäftsführer Fabio Paratici sollen zum Teil mehr als ein Jahr lang für Ämter im Fußball gesperrt werden. Agnelli und Nedved traten in dieser Woche offiziell von der Vereinsspitze zurück. Paratici hatte den Club 2021 verlassen ist aktuell Sportdirektor bei Tottenham Hotspur in England.

Der Vorwurf der gefälschten Spielerbewertungen ist nur ein Aspekt, wegen dem Juventus sich vor Gerichten verantworten muss. Dem ehemaligen Serienmeister wird zudem vorgeworfen, in der Corona-Pandemie durch Falschangaben über nicht ausgezahlte Gehälter die Bilanzen gefälscht zu haben. Die Spieler hatten sich damals offiziell bereit erklärt, auf einen Teil ihrer Gehälter zu verzichten als Zeichen der Solidarität mit dem Verein, dem wegen des Lockdowns und der Zuschauerrestriktionen viele Einnahmen wegfielen. Jene nicht gezahlten Gehälter wurden offiziell verbucht – in einem späteren Schritt sollen sie dann aber heimlich den Profis doch wieder ausgezahlt worden sein. In dem Fall ermittelt auch die Staatsanwaltschaft Turin.