Mit hängenden Köpfen schlichen die Profis von Arminia Bielefeld zu den Fans in die Kurve, doch der Empfang war wenig freundlich.
Ein gellendes Pfeifkonzert empfing die Mannschaft, die kurz zuvor das zweite Mal innerhalb von nur vier Tagen gegen den FSV Mainz 05 verloren hatte. Dem Pokal-Aus am Dienstagabend in Mainz folgte am Samstag eine 1:2 (1:1)-Heimniederlage, die die Mainzer Jae-Sung Lee (25. Minute) und Jonathan Burkardt (69.) mit ihren Toren besiegelt hatten. Bielefelds Jacob Laursen (42.) war nur zwischenzeitlich der Ausgleichstreffer gelungen.
Bielefeld, der Tabellenvorletzte, bleibt in der Saison der Fußball-Bundesliga weiter sieglos. Und die Fans haben den Schuldigen schon ausgemacht: Trainer Frank Kramer. «Kramer raus», skandierten die Zuschauer nach dem Schlusspfiff. Der Coach nahm es zumindest äußerlich gelassen: «Keiner hört so etwas gerne über sich, aber da muss man Haltung zeigen», sagte Kramer.
Angespannte Stimmung in Bielefeld
Doch die Stimmung in Bielefeld ist angespannt. Von den Verantwortlichen trat nach dem Spiel keiner vor die Presse, auch die Spieler durften sich auf Anordnung des Club nicht äußern.
Dabei hatten die Bielefelder vor 19.477 Zuschauern gut begonnen, waren das wachere Team. Jedoch agierten sie – wie schon oft in den vergangenen Spielen – harmlos und zögerlich. Auch im Spielaufbau fehlte es an Ideen. Dadurch bauten sie den Gegner wieder auf.
Denn mit zunehmender Spieldauer glänzten die Mainzer durch ihr schnelles Umschaltspiel. So ergaben sich einige Chancen: Onisiwo (10.) köpfte erst noch vorbei, aber als Arminia-Keeper Stefan Ortega einen Schuss von Onisiwo (25.) nicht festhalten konnte, staubte Lee zum 1:0 für Mainz ab.
Die Gäste blieben torgefährlich, hatten schon in der ersten Hälfte gute Chancen zum zweiten Treffer – vor allem Onisiwo (32./37.). Die größten Möglichkeiten (41.) vergaben jedoch nacheinander Burkardt, Onisiwo und Widmer aus kürzester Distanz. Im Gegenzug traf Laursen für Bielefeld zum 1:1. «Wir hätten selber mehr Tore schießen müssen», räumte der Mainzer Flügelspieler Jean Boetius ein.
Nach dem Seitenwechsel waren die Mainzer zwar das aktivere Team, und Boetius (49.) hatte die erste große Chance, doch Bielefeld gab nicht auf. Die Hausherren kämpften und tauchten immer wieder gefährlich vor dem Mainzer Tor auf – doch jubeln durfte am Ende trotzdem nur der Gegner. «Die zweite Hälfte war nicht spektakulär, sondern effektiv und clever. Das war heute gefordert», kommentierte FSV-Trainer Bo Svensson.
Stürmer Burkardt hatte in der 69. Minute den Ball Amos Pieper weggenommen und an Schlussmann Ortega vorbei zum 2:1-Sieg ins Tor geschoben. Es war Burkardts achter Pflichtspieltreffer in dieser Saison und bescherte Mainz im fünften Anlauf den ersten Erfolg in Bielefeld.
Weitere Nachrichten
Schäfer wird Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig
Medien: Borussia Dortmund an Cherki interessiert
Medien: Borussia Dortmund an Cherki interessiert