12. Februar 2025

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Biathlon-Teams feiern WM-Bronze in Lenzerheide

Biathlon-Teams feiern WM-Bronze in Lenzerheide

Das deutsche Biathlon-Team sichert sich Bronze in der Mixedstaffel bei der WM in Lenzerheide, nachdem Justus Strelow im spannenden Finale glänzt.

Mit letzter Kraft erreichte Justus Strelow das Ziel und wurde von Selina Grotian, Franziska Preuß und Philipp Nawrath euphorisch gefeiert. Das deutsche Biathlon-Team sicherte sich im Mixedstaffel-Wettbewerb die Bronze-Medaille bei der WM im schweizerischen Lenzerheide.

„Es war unfassbar schmerzhaft und ich bin froh, dass ich die Medaille irgendwie ins Ziel gerettet habe“, äußerte Strelow mit einem glücklichen Lächeln. Dies war die erste Medaille für das deutsche Team in diesem Wettbewerb seit sechs Jahren, was zu Freudentränen führte.

„Die Medaille ist von hohem Wert, da viele Teams um den Sieg kämpfen“, sagte Preuß. Das Team hatte eine strategische Herausforderung zu bewältigen, denn Strelow, der nicht zu den besten Läufern zählt, war als Letzter ins Rennen gegangen. „Ich hatte noch nie so weiche Knie beim Einlaufen. Ich war extrem aufgeregt“, bemerkte der 28-Jährige.

Am Ende musste Strelow, beim souveränen Sieg des Titelverteidigers Frankreich, Norwegens Superstar Johannes Thingnes Bö um 2,7 Sekunden abwehren. Tschechien sicherte sich die Silbermedaille. Nach 4×6 Kilometern hatte das DSV-Team mit elf Nachladern einen Rückstand von 1:18,4 Minuten auf die Sieger. Zuletzt hatten am 7. März 2019 Vanessa Hinz, Denise Herrmann-Wick, Arnd Peiffer und Benedikt Doll in Östersund Silber gewonnen.

Die Deutschen jubelten bereits nach Strelows letztem Schießen, doch dann wurde es spannend. Zunächst musste Strelow, der mit schnellen Schießeinlagen von 18 und 19 Sekunden den Grundstein für den Erfolg legte, Tschechien ziehen lassen. Norwegen und Schweden kamen bedrohlich näher. „Wahnsinn, wie Justus das gemacht hat“, sagte Nawrath, der gerade noch eine Strafrunde vermieden hatte. Für den Bayern war es ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk, einen Tag vor seinem 32. Geburtstag.

Bundestrainer Julian Nagelsmann drückte dem Team die Daumen und wünschte in einer Videobotschaft viel Glück. „Meine Mutter ist Biathlon-vernarrt, ich schaue es auch sehr viel. Und ich möchte, dass sie gut gelaunt ist… gebt Gas“, sagte Nagelsmann, der ein Fan des Sports ist.

Das Material funktionierte bei den warmen Temperaturen der Loipe hervorragend, nachdem es bei der letzten WM in Nove Mesto bei ähnlichen Bedingungen nicht konkurrenzfähig gewesen war und nur Rang fünf erreicht wurde.

Vor 7500 Zuschauern in der Roland Arena auf gut 1400 Metern Höhe benötigte Grotian insgesamt vier Nachlader. „Ich hatte den ganzen Tag über Kopfweh. Es tut mir leid fürs Team, dass ich nicht sauber durchgekommen bin“, äußerte die 20-Jährige, die dennoch die schnellste Startläuferin war und ihre zweite WM-Medaille feierte.

Sie schickte Preuß mit 19,6 Sekunden Rückstand hinter dem führenden Frankreich ins Rennen. Während ihre Rivalin Lou Jeanmonnot entscheidend für den Sieg der Franzosen war, musste Preuß zweimal nachladen. Der Rückstand wuchs auf 55 Sekunden, aber das DSV-Team war klar auf Medaillenkurs. „Es war extrem hart heute, es war nicht ganz das Gelbe vom Ei“, sagte Preuß, die als Favoritin für die Einzelrennen gilt und im Sprint um Gold kämpfen möchte.

Nawrath hatte beim Stehendschießen Schwierigkeiten. „Gott sei Dank habe ich die Strafrunde vermieden, das war das absolut Wichtigste“, betonte er. So ging es für Strelow im Kampf um Silber und Bronze in einen Wettstreit am Schießstand mit Italien und Tschechien. Der Sachse gab alles und wurde mit seinem Team belohnt.