21. November 2024

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Biathletinnen ohne Medaille im Olympia-Finale

Mit einer dritten Olympia-Medaille wurde es für die deutschen Biathletinnen nichts. Franziska Preuß läuft in China im Massenstart auf Rang acht. Gold holte eine Französin.

Für die deutschen Biathletinnen sind die Olympischen Winterspiele in China ohne eine dritte Medaille zu Ende gegangen. Zwei Tage nach Bronze für die Frauen-Staffel reichte es für Franziska Preuß im abschließenden Massenstart nur noch zum achten Platz.

Die 27-Jährige aus Bayern leistete sich bei harten Bedingungen und teils kräftigem Wind insgesamt vier Schießfehler und hatte im Ziel nach 12,5 Kilometern 1:26,4 Minuten Rückstand auf die neue Olympiasiegerin Justine Braisaz-Bouchet aus Frankreich. In den Bergen im Nordwesten von Peking ging Silber an Tiril Eckhoff aus Norwegen, dahinter holte ihre Landsfrau Marte Olsbu Röiseland Bronze. Das Top-Trio leistete sich jeweils vier Schießfehler.

Entkräftet kam Denise Herrmann (5 Fehler) als 13. ins Ziel, kurz dahinter verpassten auch Vanessa Hinz (4) auf Platz 15 und Vanessa Voigt (6) auf Rang 18 die Top Ten. «Ein bisschen schade, dass der Wind so reingeblasen hat», sagte Damen-Trainer Kristian Mehringer im ZDF. Für ihn stand aber fest: «Die Beste hat gewonnen.»

Mit seinem Team war er insgesamt zufrieden. «Am Schießstand haben wir gut gearbeitet. Es war nicht viel mehr möglich», meinte Mehringer weiter. Für Franziska Preuß war es wichtig, «dass sie mal einen guten Wettkampf macht».

Olympia-Bilanz: Zwei Medaillen für Biathletinnen

Damit endeten die olympischen Biathlon-Wettbewerbe für die DSV-Skijägerinnen mit zwei Medaillen. Im ersten Einzelrennen hatte Herrmann Gold über 15 Kilometer geholt, ehe die Staffel sich noch Bronze sicherte. «Wir haben uns drei Medaillen vorgestellt.
Mit der goldenen und der bronzenen können wir schon zufrieden nach Hause reisen», zog Mehringer Bilanz. Vor vier Jahren in Pyeongchang gab es insgesamt dreimal Edelmetall für die Frauen. Laura Dahlmeier holte zweimal Gold und einmal Bronze. Die Staffel war 2018 als Achte leer ausgegangen.

Bei minus 14 Grad ging Denise Herrmann nach ihrem Olympiasieg mit der Startnummer eins in den Wettkampf und übernahm bei noch gemäßigtem Tempo gleich die Führung. Der eisige Wind stellte die derzeit 30 besten Skijägerinnen der Welt anschließend vor große Probleme. Herrmann musste genau wie Voigt und Preuß gleich einmal in die Strafrunde. Einzig Vanessa Hinz blieb ohne Fehler, während Tiril Eckhoff die Führung übernahm. Die Norwegerin hatte ihrer Staffel am Mittwoch durch ihre Strafrunden noch eine Medaille gekostet und war zum olympischen Finale um eine deutliche Leistungssteigerung bemüht.

Eckhoff und Röiseland, die zuvor in China schon drei Olympiasiege eingefahren hatte, gaben an der Spitze das Tempo vor und setzten sich nach dem zweiten perfekten Schießen noch weiter ab. Herrmann verlor nach einer weiteren Strafrunde viel an Boden, Hinz kämpfte sich nach weiter fünf Treffern bis auf Rang fünf nach vorne. Die Einzel-Vierte Voigt hatte früh keine Chance mehr auf eine starke Platzierung und fiel mit drei Fehler weit zurück.

Windböen erschweren das Schießen

Bei extremen Windböen dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis Eckhoff und Röiseland im ersten Stehendschießen überhaupt einen Schuss abgeben konnte. Nach zwei Fehler der beiden Führenden wurde das Feld bei kaum beherrschbaren Bedingungen komplett durcheinandergewirbelt. Röiseland musste die Führung an Braisaz-Bouchet abgeben, nach ihren jeweils dritten Fehlern hatten Preuß und Herrmann wieder Kontakt zu den ersten Zehn. Genau wie Hinz nach zwei Extrarunden.

Im finalen Showdown am Schießstand auf 1700 Metern Höhe konnte auch ein Fehler Braisaz-Bouchet auf dem Weg zu Gold nicht mehr stoppen. Mutig gab sie ihre Schüsse ab und wurde dafür belohnt. Alle Verfolgerinnen leisteten sich noch mehr Patzer. Preuß kam von den DSV-Skijägerinnen mit einer Strafrunde am besten durch.

Von Thomas Wolfer und Thomas Eßer, dpa