Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), hat Kritik an der Organisation der European Championships 2022 in München geübt.
Die bei den Kanu- und Ruder-Europameisterschaften durchgeführten Para-Wettbewerbe seien «nur als Inklusions-Alibi» durchgeführt worden, sagte Beucher dem Deutschlandfunk.
Der 76-Jährige begründete dies mit den seiner Meinung nach extrem unattraktiven Zeiten für die Para-Sportler und der sehr geringen Präsenz in der Medienberichterstattung. Der DBS-Präsident hätte sich zudem im Münchner Olympiastadion Leichtathletik-Parawettbewerbe gewünscht. «Da hätte man die Faszination des Parasports hervorragend unterbringen können», sagte Beucher. «Man hat schlichtweg gesagt: Es passt nicht da rein!»
Der neue DBS-Generalsekretär Stefan Kiefer sagte in einer Verbandsmitteilung: «Es war ein schönes Signal, dass erstmals zwei Para-Sportarten Bestandteil der European Championships waren und der Veranstaltung damit einen inklusiven Anstrich verliehen haben. Die Berichterstattung hatte jedoch leider größtenteils einen exklusiven Charakter.» Das habe fast an «Nicht-Berücksichtigung» gegrenzt und «ist weit davon entfernt, was ich mir unter einer angemessenen Berichterstattung vorstelle».
Beucher warb zudem für eine künftige Bewerbung Deutschlands für die Olympischen und Paralympischen Spiele. «Wer solche attraktive Sportereignisse mit einer solchen Zuschauerresonanz nicht nutzt, um einen Prozess in Gang zu setzen, auch um diese Spiele nach Deutschland zu holen, der hat nicht begriffen, was für Chancen das auch für den Sport bietet», sagte er.
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