Die Coolness von Karl Geiger beeindruckte sogar Deutschlands bisher letzten Vierschanzentournee-Sieger Sven Hannawald.
Nach dem zweiten Platz des Oberstdorfers in Nischni Tagil lobte der 47-Jährige in seiner Funktion als Fernsehexperte: «Ich glaube, dass der das gar nicht mitkriegt, ob es schneit oder windet.» Geiger hatte zuvor bei widrigen Windbedingungen und immer stärkerem Schneefall einen Topsprung gezeigt und Podestrang zwei hinter dem norwegischen Sieger Halvor Egner Granerud erobert.
Im Gesamtweltcup hat der 28 Jahre alte Allgäuer, der am Samstag das Auftaktspringen in Russland gewonnen hatte, nun 180 Punkte und liegt damit knapp vor Rivale Granerud (160), der den Gesamtweltcup in der vergangenen Saison gewonnen hatte. «Ich bin megahappy mit dem Wochenende. Besser geht’s kaum. Ich habe zwei echt gute Wettkämpfe gemacht. Ich freue mich», sagte der Familienvater der ARD. Sein Kumpel und Zimmerkollege Markus Eisenbichler hatte bei den zwei Top-Ten-Plätzen ebenfalls ordentliche Leistungen gezeigt.
Geiger hat in der Vorsaison einen turbulenten und emotionalen Winter erlebt – neben vielen sportlichen Erfolgen fielen auch die Geburt der Tochter Luisa und eine Corona-Infektion in die heiße Phase der Saison. Am Sonntag kommentierte Geiger seinen Start in der 350.000 Einwohner großen Stadt am Ural so: «Platz eins und zwei, das hätte ich mir jetzt so auch noch nicht erdacht. Ich hoffe, dass alles so weitergeht, dass wir alle gesund bleiben.»
Ein Betreuer des deutschen Teams war am Samstag positiv auf das Coronavirus getestet worden und musste sich in Russland in Quarantäne begeben. Nach einer weiteren PCR-Testung reisen Geiger und Co. Mitte der Woche nach Finnland, wo in Ruka zwei weitere Einzel auf dem Programm stehen.
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