Belgiens Nationaltrainer Domenico Tedesco geht mit der lautstarken Kritik der eigenen Fans gelassen um. «Wichtig war, dass wir uns für die nächste Runde qualifizieren. Die Pfiffe müssen wir akzeptieren, aber meine Spieler verstehen sie nicht. Die Fans können unzufrieden sein. Aber wir brauchen sie, eine andere Botschaft habe ich nicht an sie», sagte der frühere Bundesliga-Coach nach dem Einzug ins Achtelfinale bei der Fußball-EM.
Den Roten Teufeln reichte für das Weiterkommen ein 0:0 gegen die Ukraine. Im am Montag anstehenden K.-o.-Spiel treffen sie in Düsseldorf auf Titelanwärter und Vizeweltmeister Frankreich.
«Ich kann verstehen, dass die Leute wollen, dass wir gewinnen», sagte Belgiens Mittelfeld-Star Kevin De Bruyne. «Aber wenn ich bei einem Eckball in der letzten Minute den Ball nicht kurz, sondern lang spiele und einen Konter einleite, dann treffe ich eine falsche Entscheidung und man bringt mich um. Manchmal muss man Risiko gehen und manchmal muss man schlau sein.»
Tedesco: «So etwas habe ich noch nie gesehen»
Was Tedesco indes mächtig ärgerte, waren die Umstände bei der offenbar beschwerlichen Anreise. «So etwas habe ich noch nie gesehen», sagte er. «Wir sind ohne Blaulicht von der Polizei hierher eskortiert worden, die Straßen waren vollkommen frei, sie sind mit 20 oder 25 Km/h gefahren und an jeder Ampel stehengeblieben – vor so einem wichtigen Spiel, unglaublich.»
Erst eine Stunde vor Spielbeginn seien die Belgier in der Stuttgarter Arena eingetroffen, erklärte der Coach. Das sei «keine gute Vorbereitung» gewesen, meinte Verteidiger Wout Faes. Er wolle es aber auch nicht als Entschuldigung hernehmen.
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