Ludger Beerbaum muss sich an seine neue Rolle als Reit-Pensionär noch ein wenig gewöhnen. «Das ist tatsächlich neu für mich», sagte der 60-Jährige beim Plausch auf dem Ippodromo San Siro.
Und der viermalige Olympiasieger, der seine erfolgreiche Karriere Anfang Juli in Aachen beendet hatte, stellte dabei am Rande der Europameisterschaft fest: «Ich bin fast aufgeregter als bei meinen Ritten: Wenn man selber reitet, ist man so in seinem Tunnel.»
Beerbaum mit drei Reitern bei EM
Jeden Tag in Mailand gehe «dreimal das Adrenalin hoch», erklärte Beerbaum vergnügt. Denn drei seiner Angestellten reiten bei der EM. Für Deutschland starten Philipp Weishaupt mit Zineday und als Einzelstarter Christian Kukuk mit Mumbai. Und für Irland reitet Eoin McMahon mit Mila, mit der Beerbaum in Aachen beim Großen Preis von Aachen die letzten Runden seiner bemerkenswerten Karriere absolviert hatte.
«Das ist absolut okay», sagte Beerbaum zu seiner neuen Rolle. Und wie viel Einfluss nimmt er in Mailand auf seine Reiter? «Wenn ich ehrlich bin, nicht so viel», erklärte der Ex-Reiter. «Die Grundlagen legt man Wochen und Monate vorher zu Hause. Da in den letzten zehn Minuten Einfluss zu nehmen, das ist gar nicht so gut. Es ist besser, man lenkt sie nicht ab. Die sind alle drei Profis genug.» Beerbaum selber hat bei Europameisterschaften zwölf Medaillen gewonnen, darunter sechs goldene.
In der kommenden Woche dreht sich bei Beerbaum fast alles um die Dressur. Sein Team auf der Anlage Riesenbeck International bereitet weiter die EM vor, die am kommenden Mittwoch beginnt. «Ich bin telefonisch in Kontakt und guter Dinge, dass wir pünktlich fertig sind», sagte der Reitsport-Unternehmer: «Bisher läuft alles nach Plan.»
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