Rudolf Scharping steht vor dem Abschied als Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR). Er werde zur Präsidiumswahl 2025 «sehr wahrscheinlich» nicht mehr antreten, kündigte der 76-Jährige in einem Interview von «Frankfurter Rundschau» und «Frankfurter Neue Presse» an. Der frühere Kanzlerkandidat der SPD und ehemalige Verteidigungsminister war 2005 erstmals zum Präsidenten des BDR gewählt worden.
«Jünger, weiblicher und digitaler werden»
Dass er fast zwei Jahrzehnte an der Spitze des BDR stehen würde, habe er sich nicht vorstellen können: «Das war auch nicht der Plan. Aber es war schön und ist es immer noch», sagte Scharping. Die zwei großen Krisen – Doping und Corona – habe der Radsport gut überstanden.
«Bei den Mitgliederzahlen sind wir von deutlich unter 125.000 im Jahr 2005 auf jetzt mehr als 150.000 gewachsen. Das ist herausragend, vor allem dank der Vereine», sagte Scharping. Man dürfe sich aber nicht zurücklehnen: «Wir müssen jünger, weiblicher und digitaler werden», forderte er.
Zudem würden Deutschland nicht nur im Radsport «sehr viele erfahrene und gute Trainer abhanden» kommen. «International werden Trainer anders bezahlt, zum Beispiel in Großbritannien, Dänemark, Niederlande oder anderen Nationen», erklärte Scharping. «Wir geben zu viel Geld aus für Dinge, die eher der Bürokratie und Verwaltung dienen und nicht so sehr dem Sport und seiner Leistungsfähigkeit.»
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