Patrik Schick wirkte zunächst nicht so gut gelaunt, wie man ihn nach seinem erlösenden Comeback erwartet hätte.
Zum einen hatte es dem Tschechen etwas die Stimmung verhagelt, dass er beim ersten Spiel seit knapp acht Monaten gleich zur Dopingprobe ausgelost worden war. Zum anderen setzten dem Torjäger von Bayer Leverkusen seine ersten 30 Einsatzminuten seit Anfang März unerwartet zu.
«Es war hart. Jetzt weiß ich, dass noch einen langen Weg vor mir habe und hart arbeiten muss», sagte Schick nach dem 5:1 von Bayer Leverkusen gegen Karabach Agdam, dem dritten Sieg des Bundesliga-Tabellenführers im dritten Gruppenspiel der Europa League.
«Ich weiß, wie es sich anfühlt, nach Verletzungen zurückzukommen. Das ist immer hart. Aber ich war noch nie so lange raus», sagte Schick, der schon seit einem Monat wieder mit dem Team trainiert und nun erstmals seit 236 Tagen wieder in einem Pflichtspiel eingesetzt wurde. «Ein Spiel ist eben etwas ganz anderes als Training. Aber es wird von Spiel zu Spiel besser. Und ich habe keine Schmerzen, das macht mich schon glücklich.» Der lautstarke Empfang der Fans bei seiner Einwechslung in der 62. Minute habe sich «wie ein Tor angefühlt».
Rolfes: «Ein Spiel kann man eben nicht simulieren»
Für Trainer Xabi Alonso ist das Empfinden seiner Nummer 14 «nach so einer langen Verletzung total normal. Das erste Spiel ist immer das härteste.» Schick, der in der Saison 2021/22 in 27 Bundesligapartien 24 Tore erzielt hatte, sei eher etwas unzufrieden, weil er «natürlich ein Tor schießen wollte. Aber ich bin sehr glücklich für ihn, dass er zurück ist.»
Auch Sportchef Simon Rolfes schmunzelte, als er auf Schicks Wehklagen angesprochen wurde. «Ein Spiel kann man eben nicht simulieren», sagte Rolfes. Bis zur vollkommenen Spielfitness werde es nach den langen Adduktorenbeschwerden des Stürmers «noch ein bisschen dauern, keine Frage. Ein bisschen Geduld müssen wir noch haben. Aber er wird immer seine Minuten bekommen.» Und Schick werde Fortschritte machen, da sei er sicher. «Er hat eine gute Fitness, auch wenn er jetzt platt ist.» Der Tscheche habe «so lange darauf hingefiebert und so viel gearbeitet. Deshalb tut ihm dieser Einsatz sicher gut. Der Seele und auch dem Körper.»
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