Während Union-Coach Steffen Baumgart sich nach dem Spiel über den gewonnenen Punkt freute, waren die Spieler von Bayern München bereits in die Kabine gegangen. Sportvorstand Max Eberl äußerte nach dem 1:1 im Stadion An der Alten Försterei: „Das Unentschieden ist sehr ärgerlich, mit der Dominanz, die wir hatten.“
Die Bayern mühten sich lange mit viel Ballbesitz gegen die tief stehenden und leidenschaftlich verteidigenden Berliner, bevor Leroy Sané in der 75. Minute die Führung für die Münchner erzielte. Eberl kommentierte, dass man an dem „Brett lange gebohrt“ habe.
Nach dem Tor drehte Union jedoch auf. Eberl bemerkte: „Das haben wir dann sieben, acht Minuten nicht gut gemanagt.“ In der 83. Minute gelang den Köpenickern, begünstigt durch einen Fehler von Bayern-Keeper Jonas Urbig, der Ausgleich durch Benedict Hollerbach.
Leverkusen kann aufholen
Nach der Heimniederlage gegen Bochum hat der Rekordmeister erneut Punkte in der Liga liegen gelassen. Sané wies darauf hin, dass sie den Druckabfall nach den Siegen in der Champions League gegen Leverkusen nicht als Ausrede benutzen wollen: „Es ist ein Bundesligaspiel. Wir wollen angreifen, um die Meisterschaft zu gewinnen – so früh es geht.“
Der Vorsprung bleibt zwar komfortabel, dennoch kann Leverkusen mit einem Sieg in Stuttgart am Sonntag auf sechs Punkte verkürzen.
Diese Woche endete für die Bayern mit einem Dämpfer, trotz der souveränen Leistung in der Champions League. Zudem verlängerte DFB-Kapitän Joshua Kimmich seinen Vertrag in München um vier Jahre. Leon Goretzka wurde nach starken Leistungen wieder für die DFB-Elf nominiert.
Union überrascht erneut
Der Plan der Berliner ging auf. Mit kompakten Abwehr- und Mittelfeldketten verteidigten sie ihr Tor. Baumgart, der wegen einer Gelbsperre nur auf der Tribüne zuschauen durfte, bemerkte: „Ich hatte nicht das Gefühl, dass Bayern besonders viele Torchancen hatte.“ Für Kapitän Christopher Trimmel ist der Punkt ein Zeichen im Abstiegskampf: „Ich denke, dass wir jetzt wirklich auf einem guten Weg sind.“
Obwohl der Vorsprung auf den Relegationsplatz bei einem Bochumer Sieg am Sonntag auf vier Punkte schrumpfen könnte, gibt der Punkt gegen den Rekordmeister den Köpenickern Mut für die kommenden schweren Spiele gegen Freiburg, Wolfsburg, Leverkusen und Stuttgart.
Bayern findet kein Mittel
Bayern-Trainer Vincent Kompany verzichtete anders als gegen Bochum auf große Rotation. Das Spiel entwickelte sich zu einer einseitigen Angelegenheit. Die Bayern suchten lange nach einer Lücke, doch mehr als einige Distanzschüsse gelangen ihnen nicht. Viele Flanken fanden keinen Abnehmer, und mit Kurzpassspiel gab es kein Durchkommen. Erst kurz vor der Halbzeit zwang Gnabry den Union-Keeper Frederik Rönnow zu einer Parade.
Nach der Pause wurde es gefährlich für die Bayern, als eine Hereingabe von Rani Khedira beinahe ins eigene Tor abgefälscht wurde. Schließlich fanden die Münchner die Lücke und Sané erzielte den Führungstreffer. Kurz darauf glich Hollerbach nach einem Abpraller schnell aus.
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