Dank großer Nervenstärke und einem überragenden Vladimir Lucic haben die Basketballer des FC Bayern den Ausgleich in der Finalserie der Bundesliga gegen Alba Berlin geschafft.
24 Stunden nach der Auftaktniederlage setzten sich die Münchner beim Titelverteidiger mit 76:66 (35:26) durch und besitzen nun den Heimvorteil. Der serbische Topstar Lucic war vor 2000 Zuschauern mit 26 Punkten bester Werfer der Bayern, für Alba reichten auch 15 Zähler von Ben Lammers nicht zum Erfolg.
«Richtig guten Job gemacht»
«Wir haben einen richtig guten Job gemacht. Wir sind da, wo wir nach zwei Spielen sein wollten, es steht 1:1», sagte Bayern-Coach Andrea Trinchieri. «Bei diesem Spielplan ist es wichtig, direkt zurückzukommen. Es ist ein großer Unterschied, ob es 1:1 oder 0:2 steht», sagte der überragende Lucic. Alba ließ ein bisschen die Lockerheit vermissen. «Wir müssen einfach befreit aufspielen. Natürlich ist in einem Finale Druck da, aber wir müssen einfach mit Spaß spielen», sagte Berlins Nationalspieler Johannes Thiemann.
Spiele in München vor 1300 Zuschauern
Die nächsten beiden Partien finden am Samstag und Sonntag in München statt, dabei werden 1300 Fans in der Arena erlaubt sein. Ein möglicherweise entscheidendes fünftes Spiel würde am Dienstag in Berlin steigen. Sechsmal standen sich die Alba und München seit 2013 in den Playoffs gegenüber, jedes Mal setzten sich die Bayern durch. Und erneut sind die Münchner nun in der Favoritenrolle.
Die Gäste starteten deutlich konzentrierter als in der ersten Partie. Nach zahlreichen Foulpfiffen gegen sein Team hatte Coach Andrea Trinchieri gefordert, dass seine Spieler weniger «böse Jungs» sein sollten. Und die Schützlinge des Italieners folgten. Voll fokussiert drehten die Münchner nach einer ausgeglichenen Anfangsphase früh auf.
Lucic beweist seine Extraklasse
Beim Stand von 6:11 nahm Berlins Coach Aito Garcia Reneses nach fünf Minuten die erste Auszeit – es half nichts. Mit einem 12:0-Lauf setzten sich die Münchner ab. Vor allen Lucic, vehement ausgebuht vom Heimpublikum, zeigte seine Extraklasse und erzielte mit sieben Punkten im Auftaktviertel so viele Zähler wie das Alba-Team zusammen.
Bei den Berlinern kehrte der zuletzt angeschlagene Peyton Siva zurück, dem US-Spielmacher war der mangelnde Rhythmus zunächst noch anzumerken. «Sie sind mit mehr Energie rausgekommen und wir haben viele einfache Würfe nicht getroffen», sagte Siva bei Magentasport.
10:29 lag Alba bereits zurück, kämpfte sich jedoch angepeitscht von den Zuschauern wieder ins Spiel. Die Berliner dominierten die Rebounds, erzielten ihrerseits zwölf Zähler in Serie. Trinchieri lamentierte trotz des neun Punkte Vorsprungs zur Halbzeit bei den Schiedsrichtern, als sein Team schon in der Kabine verschwunden war.
Hitziges Duell in zweiter Hälfte
In der zweiten Hälfte wurde es das erwartet hitzige Duell. Nach einer knappen Entscheidung gegen die Bayern kassierte Trinchieri wegen wüster Beschwerde ein technisches Foul, das heizte die Stimmung weiter an. Mit einem Dreier sorgte Markus Eriksson beim 43:42 für die erste Alba-Führung der Partie.
Bis zur Schlussphase konnte sich kein Team entscheidend absetzen. Alba erarbeitete sich mehrfach zweite Chancen, doch Bayern war abgezockter. Lucic versenkte mehrere wichtige Würfe – und führte die Münchner mit einem Karriere-Punktebestwert zum Sieg.
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