Nach einer langen Zeit als Reservist in der Fußball-Nationalmannschaft hat Oliver Baumann viel Freude daran, die neue Hauptrolle als Nummer eins einzunehmen. Der 34-Jährige erklärte vor dem Viertelfinal-Rückspiel in der Nations League gegen Italien, das heute um 20.45 Uhr in Dortmund stattfindet, dass er «auf den Geschmack gekommen» sei.
Baumann bleibt bescheiden
Trotz seiner positiven Erfahrungen möchte Baumann keine Ansprüche auf einen festen Platz als Stammkeeper erheben. Mit Blick auf die WM 2026 betonte er: «Das finde ich noch viel zu weit nach vorne geschaut.»
Ter Stegen bleibt erste Wahl
Bundestrainer Julian Nagelsmann bekräftigte in Dortmund, dass der verletzte Marc-André ter Stegen nach wie vor die erste Wahl im DFB-Tor ist. «Wenn Marc fit und zu 100 Prozent leistungsfähig ist, dann wird er die Nummer eins sein», sagte Nagelsmann über den 32-jährigen Torwart des FC Barcelona, der voraussichtlich bis zum Sommer ausfällt. Nagelsmann äußerte, dass Ter Stegen sich die Chance auf ein großes Turnier verdient habe, nachdem er viele Jahre im Schatten von Manuel Neuer stand. Sollte Ter Stegen nicht fit sein, eröffnet sich der Konkurrenzkampf um die Nummer eins für alle Torhüter.
Baumann überzeugt auf dem Platz
Baumann hat sich aktuell gegen den jüngeren Alexander Nübel durchgesetzt. In seinen bisherigen drei Länderspielen konnte er immer als Sieger vom Platz gehen, wobei er zweimal ohne Gegentor blieb. Besonders hervorzuheben ist seine Leistung im Hinspiel gegen Italien in Mailand, wo er Bestnoten erhielt. Dennoch möchte er sich nicht in die Rolle eines dauerhaften Nummer-eins-Spielers drängen. «Mir geht es darum, dass ich die Aufgabe, die ich bekomme, bestmöglich erledige. Ich möchte der Mannschaft einfach helfen», erklärte Baumann und blickt auch dem Rückspiel gegen Italien erwartungsvoll entgegen.
Ein langer Weg zum Debüt
Es schien lange Zeit so, als würde Baumann nie zu seinem Debüt in der Nationalmannschaft kommen. Bereits unter dem früheren Bundestrainer Joachim Löw war er 2020 im Kader, doch sein erstes Spiel im DFB-Tor absolvierte er erst im September 2024 in München gegen die Niederlande. «Ich bin einfach immer drangeblieben, jede Rolle, die ich bekommen habe, habe ich akzeptiert», sagte Baumann über seine Hartnäckigkeit, die er mit «viel Fleiß und viel Arbeit» verbunden hat. Bei der Heim-EM im letzten Jahr war er die Nummer drei hinter Neuer und Ter Stegen. Jetzt hat er die Chance, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
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