Die erfolgreiche Titelverteidigung beim Supercup in Hamburg verfolgte Dennis Schröder noch aus der Ferne, am Montag sollte der Olympia-Sommer dann aber auch für den NBA-Star beginnen.
Acht Tage vor dem ersten Spiel beim olympischen Qualifikationsturnier im kroatischen Split gegen Mexiko begann für Bundestrainer Henrik Rödl in Heidelberg die Feinabstimmung. Neben Schröder muss in dieser Woche auch das Meister-Trio Niels Giffey, Maodo Lo und Johannes Thiemann von Alba Berlin integriert werden, das sich am Montagmorgen bereits von Hamburg aus mit dem Team auf den Weg nach Heidelberg gemacht hatte.
«Ich freue mich auf die vier neuen Spieler», sagte Rödl. Wohlwissend, dass die Zeit knapp und die Aufgabe nicht einfach ist. Denn es gilt, in wenigen Trainingseinheiten und dem Testspiel gegen den Senegal am Donnerstag vor allem Schröder in das System zu integrieren, das nach der enttäuschenden WM in China vor zwei Jahren ein paar Modifizierungen erfahren hat. Anders als 2019, als die hoch gehandelte deutsche Mannschaft in der Offensive quasi nur aus Schröders Alleingängen bestand, soll es im Angriff nun sehr viel variabler zugehen.
Center Voigtmann im Mittelpunkt
Vor allem Johannes Voigtmann soll dabei eine zentrale Rolle zukommen. Der Center von ZSKA Moskau bestach schon bei seinen beiden Einsätzen beim Supercup durch seine Spielintelligenz. Elf Punkte, neun Assists und sieben Rebounds lautete am Sonntag beim Sieg gegen Italien die beeindruckende Bilanz des früheren Frankfurters, der auch die Rolle des Ballverteilers übernahm und damit praktisch als Point-Center agierte. «Ich glaube, das liegt mir, und das Team kann so erfolgreich sein», sagte der 28 Jahre alte Voigtmann.
Beim 91:79 im ersten wirklichen Härtetest gegen Italien funktionierte das Zusammenspiel zwischen Voigtmann und Danilo Barthel sowie Jan Niklas Wimberg bereits richtig gut. Auf der Point-Guard-Position setzten NBA-Profi Isaac Bonga trotz früher Foulbelastung und der umstrittene Joshiko Saibou Akzente. Der Frankreich-Legionär war in allen drei Partien des Supercups bester deutscher Werfer.
Lakers-Star Schröder nun dabei
Nun kommt also Schröder dazu, der nach dem frühen Playoff-Aus mit den Los Angeles Lakers noch ein paar persönliche Angelegenheiten regeln musste. Dass der 27 Jahre alte Point Guard der Mannschaft mit seinen individuellen Fähigkeiten weiterhilft, bedarf keiner weiteren Diskussionen. Die Frage ist, wie er sich ins Teamgefüge integrieren lässt. «Die Chemie in der Mannschaft ist super», sagte Barthel.
Das war vor zwei Jahren in China nicht immer so. Rödl hat die Zeit seitdem genutzt, um ein paar Lehren daraus zu ziehen. Deutete man die Spiele und die Äußerungen der Beteiligten in Hamburg in den vergangenen Tagen richtig, dann soll eine Alleinshow von Schröder in diesem Jahr verhindert werden. «Wir werden mit Dennis noch ein bisschen variabler werden, das hilft», sagte Voigtmann zwar. Doch all das, was beim Supercup funktioniert hat, soll dem Comeback von Schröder nicht zum Opfer fallen. «Wir müssen die Vier auf unseren taktischen Stand bringen, offensiv und defensiv», stellte Rödl klar.
Die Qualifikation in Split beginnt am 29. Juni. In der Vorrunde trifft Deutschland neben Mexiko noch auf Russland. Nur der Sieger des Turniers in Split qualifiziert sich für die Olympischen Spiele in Tokio (Beginn 23. Juli).
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