23. November 2024

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Basketball-Ruhmeshalle: Nowitzki sagt danke auf Deutsch

Die Aufnahmezeremonie für die neuen Mitglieder der Basketball-Ruhmeshalle sorgt für viele emotionale Momente. Auch der große Deutsche kann die Tränen nur mit Mühe zurückhalten.

Bei der letzten ganz großen öffentlichen Ehrung für seine herausragende Basketball-Karriere musste sich Dirk Nowitzki auf der Bühne kurz sammeln.

Im blauen Anzug mit Einstecktuch und Krawatte machte der 45-jährige Würzburger während seiner Rede zur Aufnahme in die Ruhmeshalle seines Sports am Samstagabend Witze und verteilte Seitenhiebe an alte Mitspieler bei den Dallas Mavericks. Als seine Eltern an der Reihe waren, wurde der womöglich größte deutsche Sportler emotional und verdrückte Tränen. 

«Was ihr für mich gemacht habt, werde ich nie vergessen für den Rest meines Lebens, und wenn ich nur ein halb so guter Vater werde, wie ihr es Eltern für mich wart, dann bin ich glücklich», sagte Nowitzki unter großem Applaus der Gäste auf Deutsch in seiner ansonsten auf englisch gehaltenen Ansprache. 

Erster Deutscher in «Naismith Hall of Fame»

Seine Frau Jess, die Kinder Malaika, Max und Morris, seine Eltern Jörg-Werner und Helga, Schwester Silke sowie Mentor und Trainer Holger Gschwindner waren alle da, als er in Springfield im US-Bundesstaat Massachusetts die größtmögliche Ehrung für seine Karriere bekam und als erster Deutscher in die «Naismith Hall of Fame» aufgenommen wurde. «In der Hall of Fame zu sein, bedeutet mir alles», sagte Nowitzki gleich zu Beginn seiner 15 Minuten langen Rede. 

Als einziger Profi der NBA-Geschichte spielte er während seiner 21 Jahre in der Liga nur für ein Team, die Dallas Mavericks. Er führte die Texaner 2011 zur ersten und noch immer einzigen Meisterschaft ihrer Geschichte, wurde als erster Europäer zum wertvollsten Spieler der Liga gewählt und ist die Nummer sechs in der ewigen Scorerliste. Tiefe Spuren hinterließ er aber auch wegen seiner gefährlichsten Waffe, die jeder Fan und jeder aktuelle Basketball-Profi mit ihm verbindet: den einbeinig nach hinten abgesprungenen Wurf, auf Englisch: The one-legged fadeaway. 

Die Statue vor der Halle der Mavericks in Dallas zeigt ihn in dieser Pose und war die vorletzte der zahlreichen großen Ehrungen, die Nowitzki seit seinem Karriereende vor vier Jahren zuteilwurde. Die deutsche Nationalmannschaft (14) und die Mavericks (41) vergeben seine jeweiligen Trikotnummern nicht mehr, in Dallas gibt es eine nach ihm benannte Straße. 

Ende eines ganzen Lebenskapitels

Die Mavericks würdigten Nowitzki noch einmal mit einem emotionalen Video. «Dirk ist der Beweis, dass sich harte Arbeite auszahlt», sagte Club-Besitzer Mark Cuban. «Niemand vor dir hat seine Familie, den Club und die Stadt Dallas so vertreten wie du. Du bist ein wahrer Hall of Famer.»

Die Aufnahme in die Hall of Fame markierte für Nowitzki nun das Ende eines ganzen Lebenskapitels. «Es gibt nichts anderes, was in einer Basketball-Karriere noch kommen kann», sagte er bereits am Tag vor der Ehrung an der Ostküste in den USA. «Die Hall of Fame ist der Gipfel des Berges, das beendet diese Phase meines Lebens.»

Seine ehemaligen Mitspieler Steve Nash und Jason Kidd waren mit ihm auf der Bühne und mussten sich nach viel Lob auch einen Scherz gefallen lassen. «Ich hätte mit beiden gerne auf der Höhe ihres Schaffens zusammengespielt aber musste arbeiten mit dem, was sie mir geben konnten», sagte Nowitzki unter großem Gelächter des Publikums. 

Auch die anderen Geehrten brachten in ihren Reden viel Humor unter. Tony Parker als erster Franzose und Pau Gasol als erster Spanier in der Ruhmeshalle scherzten ebenso wie der oft grantige Trainer Gregg Popovich von den San Antonio Spurs und Dwayne Wade, der mit den Miami Heat für eine der bittersten Niederlagen in Nowitzkis Karriere sorgte, als die Mavericks 2006 die Final-Serie verloren. 

«Für Dirk und mich war das eine Therapie», sagte Wade mit Blick auf die gemeinsamen Termine aller Mitglieder des 2023er-Jahrgangs in den vergangenen Wochen. «Wer hätte gedacht, dass wir im selben Team landen nach all den Kämpfen. Und das ist eines der besten Teams, in dem ich je war.»

Von Maximilian Haupt, dpa