In Manchester gescholten, in Dortmund gefeiert: Rückkehrer Jadon Sancho ist beim BVB auf gutem Weg zur bestechenden Form vergangener Tage. Mit seinem frühen Kunstschuss in der 3. Minute ebnete der Engländer dem BVB beim 2:0 (1:0) über die PSV Eindhoven den Weg in das Viertelfinale der Champions League.
«Jadon hat heute seine beste Leistung gezeigt, seit er wieder hier ist. Er hatte einen großen Einfluss auf unser Spiel», schwärmte Trainer Edin Terzic. Wie schon vier Tage zuvor in Bremen (2:1) schlüpfte Sancho als Torschütze in die Rolle des Hauptdarstellers. Das Risiko, den formschwachen und bei Manchester United in Ungnade gefallenen Angreifer in der Winterpause bis zum Saisonende auszuleihen, macht sich für den Bundesliga-Vierten mehr und mehr bezahlt.
Nach anfänglichen Problemen wird der 23 Jahre alte Dribbelkünstler, den der BVB im Sommer 2021 für 85 Millionen Euro nach England verkauft hatte, mehr und mehr zu einem Aktivposten im vormals häufig tristen Dortmunder Angriffsspiel. «Es ist noch nicht lange her, da wurden wir noch gefragt, was mit Jadon los ist und wann er wieder trifft», kommentierte Terzic.
Kehl über Sancho: Er bereichert unser Spiel
Auch Sebastian Kehl war voll des Lobes: «Es war klar, dass Jadon ein wenig Zeit brauchen wird, um wieder in Form zu kommen. Jetzt hat er sich selbst mit zwei Toren belohnt. Das hilft ihm.» Der Sportdirektor hält einen Stammplatz für den einstigen englischen Nationalspieler für leistungsfördernd: «Umso mehr er spielt, um so besser wird er. Jadon war heute unglaublich agil und sehr spritzig. Er bereichert unser Spiel.»
Getrübt wurde die Freude über Sanchos ansteigende Formkurve durch seine Blessur, die eine Auswechslung in der 75. Minute zur Folge hatten. Obwohl der Angreifer humpelnd den Platz verließ, klang Terzic jedoch eher zuversichtlich: «Er hat ein bisschen was im hinteren Oberschenkel verspürt. Mal sehen, wie sich das über Nacht entwickelt. Aber wir hoffen, dass er gesund und in der Spur bleibt.»
Terzic erleichtert
Dank der Treffer von Sancho und Marco Reus (90+5) fiel reichlich Druck von Terzic ab, der nach bisher durchwachsenem Saisonverlauf in der Bundesliga Erfolge liefern muss. «Meine persönliche Freude ist sehr groß, das hat aber nichts mit Genugtuung zu tun», antwortete der Fußball-Lehrer auf die Frage nach seinem Gemütszustand.
Aus seiner Erleichterung machte der 41-Jährige jedoch einen Hehl. «Es war keine leichte Zeit in den vergangenen Wochen. Wir mussten viel Kritik einstecken. Aber wir konnten nun zeigen, zu was wir in der Lage sind», sagte Terzic. Mit sichtlichem Stolz fügte er an: «Es ist nicht selbstverständlich für die Historie des Vereins, ins Viertelfinale der Champions League einzuziehen. Die ersten 30 Minuten waren außergewöhnlich gut, die besten in dieser Saison.»
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