Vorstandschef Jan-Christian Dreesen vom FC Bayern München hat einen eindringlichen Appell an die anderen Clubs der Fußball-Bundesliga gerichtet.
«Es gilt das Solidarprinzip – und zwar für alle! Es müssen alle bereit sein, neue Wege zu gehen, denn nur so kann die Bundesliga international wettbewerbsfähig bleiben», sagte Dreesen bei der Jahreshauptversammlung des deutschen Fußball-Rekordmeisters. Solidarität dürfe «keine Einbahnstraße» sein.
Ruf zu mehr Sichtbarkeit
«Wir müssen alle hart dafür arbeiten, die Erlöse aus der Auslandsvermarktung signifikant zu steigern. Die Sommer-Touren sind da nur ein kleiner Baustein, aber ich rufe alle, ja alle Clubs auf, sich sichtbarer zu machen. In dieser Sommerpause waren nur der BVB und der FC Bayern München unterwegs – das ist definitiv zu wenig», erklärte der 56-Jährige.
Die Bayern waren in diesem Sommer in Asien unterwegs, der BVB in den USA. Dreesen wies auf die Clubs aus der Premier League hin. Angeführt von Liverpool und Manchester City seien mehrere Teams unterwegs gewesen. Die englische Top-Liga nehme das Zehnfache der Bundesliga durch Auslandsvermarktung ein. Unter diesem Ungleichgewicht leide auch der FC Bayern, sagte Dreesen. «Hinzu kommt, dass wir auf dem Transfermarkt mit Clubs konkurrieren, bei denen gefühlt das Geld aus der Steckdose kommt.» Man wolle international nicht den Anschluss verlieren.
«Der FC Bayern ist keine Insel»
Dreesen hatte Ende Mai das Amt von Oliver Kahn übernommen. Über viele Jahre war er Finanzvorstand des FC Bayern. Man stehe vor großen Herausforderungen, auch wirtschaftlicher Natur, sagte Dreesen. «Der FC Bayern ist keine Insel.»
Gerne hob Dreesen ein «Alleinstellungs-Merkmal» des FC Bayern hervor. Dieser gehöre als einziger unter den Top-Clubs in Europa weder einem Staat noch einem Unternehmen oder einem Superreichen oder sei von einer Millionen- oder gar Milliarden-Schuldenlast erdrückt. «Darauf sind wir sehr, sehr stolz. Und so soll es auch in Zukunft bleiben», sagte er. Jedes Kind auf der Welt solle den FC Bayern kennen.
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