22. November 2024

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«Anderes Wir-Gefühl»: Voss-Tecklenburg will keine Vergleiche

Die Bundestrainerin und die deutschen Fußballerinnen haben im australischen Winter ganz andere Bedingungen als bei der EM in England.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg rechnet bei den Fußball-Weltmeisterschaften in Australien und Neuseeland mit einer harten Vorrunde. Das Ziel der deutschen Vize-Europameisterinnen sei nach wie vor der Titel.

«Aber es gibt keine Garantie dafür. Das war beim Auftakt des Turniers zu sehen: Zwei Spiele, in denen Nuancen entschieden haben. Das wird bei uns genauso sein, schon in der Gruppenphase», sagte die 55-Jährige im Interview der «Süddeutschen Zeitung». 

Leidenschaft, Intensität, Bereitschaft

Man könne eine Topleistung zeigen und trotzdem verlieren, warnte Voss-Tecklenburg und betonte: «Ist ein Spiel dann schlecht gewesen? Nein! Wenn ich unsere Spielerinnen sehe, ihre Persönlichkeit, ihre Motivation, dann werden wir zumindest alles geben, was in uns steckt. Mit Leidenschaft, Intensität, Bereitschaft. Das heißt nicht, dass wir perfekt Fußball spielen. Es wird uns nicht immer alles gelingen.»

Die DFB-Auswahl bestreitet ihr erstes WM-Spiel an diesem Montag (10.30 Uhr MESZ/ZDF) in Melbourne gegen Marokko. Weitere Gegner in der Gruppe H sind Kolumbien am 30. Juli und Südkorea am 3. August.   

Voss-Tecklenburg will ebenso wie ihre Spielerinnen nicht mehr groß über die EM 2022 in England sprechen, als ihr Team erst im Endspiel gegen die Gastgeber-Auswahl verloren hatte. «Wir müssen in Australien neue Gegebenheiten und Stimmungen antizipieren und entsprechend agieren. Wir haben auch nicht die komplett gleiche Mannschaft hier, das verändert schon etwas», erklärte sie. «Copy-and-paste funktioniert nicht. Hier ist es um halb sechs stockdunkel und kalt. Das ist natürlich ein anderes Wir-Gefühl.» Die DFB-Frauen hatten 2003 und 2007 den WM-Titel gewonnen.