Von der Autobahn in Bischofshofen ließ sich ein einziger winziger weißer Fleck erspähen: Die Paul-Ausserleitner-Schanze, die hoch über dem Ort im Pongau liegt und für das Skisprung-Spektakel mit Kunstschnee eingedeckt wurde.
Ansonsten? Alles grün, deutliche Plusgrade und weiterhin keine Aussicht auf Schnee bei der 71. Vierschanzentournee.
Den Athleten schlägt das triste Wetter teilweise aufs Gemüt. «Es ist sehr, sehr traurig, egal an welcher Station. Wir hatten nirgendwo Schnee, außer hier an der Schanze. Das ist sehr traurig, wenn man darüber nachdenkt, dass es eigentlich ein Wintersport ist», sagte Youngster Philipp Raimund am Donnerstag nach der Qualifikation.
Wirklich winterlich war die Tournee auch in den vergangenen Jahren nicht immer. Doch dieses Mal ist es besonders krass. In Garmisch-Partenkirchen kamen bei Sonne und rund 15 Grad einige Fans im T-Shirt zur Großen Olympiaschanze – und das an Neujahr. «Ich habe schon wirklich viel bei der Tournee erlebt. Mich überrascht gar nichts mehr», sagte Deutschlands Team-Weltmeister Karl Geiger zu den Bedingungen. Ein bisschen kälter und ein bisschen Schnee wären schon schön, fügte er an. «Aber es ist kein Wunschkonzert.»
Der 22 Jahre alte Raimund stellt sich schon mal auf mehr Weltcups auf Matten ein, auch im Winter. «Ich denke, es wird früher oder später unsere Zukunft werden, weil wir irgendwann keinen Schnee mehr haben», sagte Raimund. Im November hatte es dafür im polnischen Wisla die Premiere gegeben. Raimund wurde fast sentimental, als er über die immer milderen Winter sprach. «Es ist skurril, wenn ich drüber nachdenke: Früher noch weiße Weihnachten, jetzt ist seit gefühlt drei Jahren alles grün.»
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