Mit ganz wichtigen Körben in der Schlussphase hat Basketball-Nationalspieler Maodo Lo Titelverteidiger Alba Berlin zu einem perfekten Start in der Finalserie um die deutsche Meisterschaft verholfen.
Im Auftaktduell der Best-of-five-Serie setzte sich der Hauptstadtclub gegen Pokalsieger FC Bayern München nach langem Kampf mit 89:86 (45:40) durch. «Ich habe das Vertrauen bekommen und habe die Würfe getroffen. Das war ein schwieriges Spiel für uns, wir haben es am Ende zum Glück noch geschafft», sagte Lo: «Es war sehr wichtig, das erste Spiel der Serie zu gewinnen.»
Erfolgreichste Werfer für die Berliner von Trainer Aito Garcia Reneses waren Marcus Eriksson mit 23 Punkten und Simone Fontecchio mit 18 Zählern. «München ist immer ein sehr schwerer Gegner. Wir führen 1:0, aber bis keiner drei Siege hat, ist weiter alles offen», sagte Reneses. Bayerns Coach Andrea Trinchieri meinte: «Drei technische Fouls für uns sind zu viel, das darf uns nicht passieren. Wir werden jetzt versuchen, was wir können, aber wir spielen ja auch in 22 Stunden schon wieder.»
Spiel zwei schon am Donnerstag
Im Duell der Dauerrivalen kommt es bereits am Donnerstag (20.30 Uhr/Sport1 und Magentasport) zum zweiten Aufeinandertreffen in Berlin. Für die Gäste aus München, die 2019 zuletzt den Titel gewonnen hatten, waren James Gist mit 19 und Dennis Seeley mit 14 Punkten am erfolgreichsten.
Alba startete vor 1450 Zuschauern selbstbewusst und führte schnell mit 11:5. Allerdings hätte der Double-Gewinner des Vorjahres durchaus noch weiter vorne liegen können, doch genau wie die Bayern leisteten sich die Gastgeber zunächst viele Unkonzentriertheiten. Am Ende einer langen und kraftraubenden Saison, in der beide Teams bereits rund 80 Pflichtspiele absolviert hatten, kam das jedoch wenig überraschend.
München musste zudem auf den ehemaligen NBA-Profi Paul Zipser und Leon Radosevic verzichten. Während Radosevic bereits in Spiel zwei wieder dabei sein könnte, wird Zipser nicht mehr zum Einsatz kommen. Wie die Bayern erst eine halbe Stunde vor der Begegnung mitteilten, waren «neurologische Probleme» der Grund für den Ausfall.
Bayern mit zu viel Ballverlusten
Das Fehlen des ehemaligen Spielers der Chicago Bulls wiegt schwer. Im Pokalfinale gegen Alba hatte Zipser mit 18 Punkten großen Anteil am Titelgewinn. Ohne den Flügelspieler leistete sich sein Team früh viele Ballverluste im Duell der Dauerrivalen. Bereits sechsmal standen sich die Teams seit 2013 in den Playoffs gegenüber – und immer gewann München, davon dreimal im Finale. 2020 waren die Bayern gegen Ludwigsburg allerdings bereits im Viertelfinale ausgeschieden.
Auf dem Weg ins aktuelle Endspiel setzten sich die Bayern mit 3:1 gegen die Riesen durch, Berlin bezwang Ulm 3:1. In den Kader des einstigen Serienchampions kehrten die Langzeitverletzten Johannes Thiemann und Luke Sikma pünktlich zur wichtigsten Serie des Jahres zurück. Sikma half, dass Alba früh führte und die Bayern nur beim Stand von 38:38 zum Ausgleich kamen. Zur Halbzeit erkämpften sich die Hausherren auch durch gute Reboundarbeit fünf Punkte Vorsprung.
Mit erfolgreichen Dreipunkt-Würfen des Schweden Marcus Eriksson, enorm hoher Intensität und der Präsenz des 2,21 Meter großen Christ Koumadje beeindruckte Alba im dritten Viertel die Bayern. Lohn war eine 68:59-Führung vor dem Schlussabschnitt, in dem München zunächst weiter Nerven zeigte. Der Amerikaner Wade Baldwin musste nach zwei technischen Fouls vorzeitig vom Feld, trotzdem gelang zwei Minuten vor dem Ende erstmals seit dem Beginn wieder die Führung (82:80). Am Ende übernahm Lo konzentriert die Verantwortung und führte Alba mit wichtigen Körben zum verdienten Sieg.
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