Schlagmann Hannes Ocik aus dem Deutschland-Achter hat für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio eine Menge privater und zeitlicher Opfer gebracht.
«Meine Großeltern habe ich das letzte Mal Weihnachten 2019 gesehen. Ich bin bei der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern, in der Sportfördergruppe – und seit rund zwei Jahren für das Training freigestellt.» Man fühle sich «wie in einem Raum, aus dem man möglichst schnell wieder raus will», sagte der 30 Jahre alte Ruderer in einem «Kicker»-Interview.
Ocik kommt aus Rostock und ist seit 2015 der Schlagmann des wichtigsten deutschen Bootes. 2016 holte er mit dem Achter die olympische Silbermedaille in Rio de Janeiro. Danach wurde er von 2017 bis 2019 dreimal Weltmeister. «Als Vorleistungen in diesem olympischen Zyklus – von Rio 2016 bis jetzt – haben wir vier EM-Titel und dreimal WM-Gold gewonnen. Wenn ich mich jetzt hinstelle und sage: Wir schauen mal… Dann würde ich mich lächerlich machen», sagte Ocik. «Nach dem, wie wir trainiert haben, als Mannschaft zusammenstehen, und mit der Einstellung, die wir an den Tag legen, muss es unser Ziel sein, in Tokio um den Olympiasieg mitzufahren.»
Die coronabedingte Verschiebung der Olympischen Spiele hat seiner Meinung nach aber nicht nur Nachteile. «Aufgrund der Pandemie und der Politik des Verbandes, die Bootsmannschaften zu lassen, wie sie sind, konnten wir viele, viele Kilometer mehr zusammen fahren als in den Jahren davor», sagte Ocik. «Im Fußball heißt es immer: Die Mannschaft muss sich erst einspielen. Wir hatten jetzt ein Jahr zusätzlich, um Bewegungsabläufe einzustudieren. Das sehe ich als Vorteil.»
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