23. November 2024

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«Absolut stolz»: Traum von vier Titeln bei Klopp lebt

Mit einer furiosen Leistung erreicht der FC Liverpool das Finale im ältesten Fußballwettbewerb der Welt. Über die erste Hälfte schwärmt nicht nur Trainer Jürgen Klopp in den höchsten Tönen.

Jürgen Klopp konnte gar nicht aufhören, zu grinsen. «Es ist unglaublich», schwärmte der Trainer des FC Liverpool nach dem Einzug ins Finale des FA Cups. «Ich bin absolut stolz.»

Mit 3:2 bezwangen die Reds im Londoner Wembley-Stadion nicht nur den großen Rivalen Manchester City und Pep Guardiola im Pokal-Halbfinale und stehen damit im Endspiel gegen den FC Chelsea mit Thomas Tuchel. Für den Liverpooler Club des deutschen Trainer könnte es nun eine historische Saison werden. Erstmals in der Club-Geschichte kann die Klopp-Mannschaft das sogenannte Quadrupel mit vier Titeln gewinnen.

«Wir haben noch zu viele Spiele», entgegnete der deutsche Trainer nach seinem ersten Einzug ins FA-Cup-Endspiel und verneinte Gedanken an einen möglichen Vierfach-Coup. Neben dem Pokalfinale und dem Ligacup-Erfolg steht Liverpool auch im Halbfinale der Champions League und besitzt als Zweiter in der Premier League, einen Zähler hinter Manchester City, weiterhin gute Meister-Chancen. «Es ist ein Traum von uns», sagte Doppel-Torschütze Sadio Mané und äußerte sich offener als sein Trainer. «Wir werden dafür kämpfen.»

Klopp gerät ins Schwärmen

Am Samstag beeindruckte vor allem der Auftritt in der ersten Halbzeit. «Das war die beste erste Hälfte, die wir je gespielt haben. Wir haben alles richtig gemacht», schwärmte Klopp. «Wir waren herausragend. Ich habe jede Sekunde genossen.» Auch der frühere englische Nationalverteidiger Martin Keown stellte erstaunt fest: «In der ersten Halbzeit war Liverpool in seiner eigenen Welt.»

Neben Doppeltorschütze Mané (17. Minute/45.) war auch der ehemalige Leipziger Bundesliga-Profi Ibrahima Konaté (9.) für Liverpool erfolgreich. Liga-Tabellenführer Man City war erst nach der Pause auf Augenhöhe. «Wir haben viel besser als City gespielt», betonte Klopp und erinnerte an das eher glückliche 2:2 in der Liga am vergangenen Sonntag. «Wir haben hochverdient gewonnen.»

Zeit zum entspannen oder genießen bleibt dem FC Liverpool nicht. Bereits am Dienstag geht es gegen den Erzrivalen Manchester United um wichtige Premier-League-Punkte. Fünf Tage später kommt der abstiegsgefährdete FC Everton zum Liverpool-Derby an die Anfield Road. Danach reist der FC Villareal zum ersten Semifinale in der Königsklasse nach England. «Ich denke, wir werden keine freie Woche mehr bis zum Saison-Ende haben», bemerkte Klopp. «Jetzt wollen wir erstmal das nächste Spiel gewinnen. Danach gucken wir weiter.»

Guardiola erntet Kritik

Klopps Trainer-Kollege Guardiola musste sich dagegen Kritik zur Aufstellung vor allem im Tor gefallen lassen. Ersatzkeeper Zack Steffen, der vor zwei Jahren an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen war, patzte beim zweiten Gegentreffer schwer. «Es war ein Unfall», sagte der Katalane. Für Alan Shearer, früher Kapitän der englischen Nationalelf, war die Aufstellung der Grund für das City-Aus. «Liverpool hatten Alisson, der zweimal glänzend parieren konnte. Ihr Torhüter hat Fehler gemacht. Das war der Untschied», urteilte der Stürmer.

Final-Gegner Chelsea tat sich am Sonntag im zweiten Halbfinale beim 2:0 (0:0) gegen Crystal Palace lange Zeit sehr schwer. Erst ein erzwungenes Tor durch Ruben Loftus-Cheek nach Zuspiel von Kai Havertz sorgte für die Erlösung (65.). Timo Werner legte den zweiten Trefferr durch Mason Mount (76.) vor.

Von Tobias Brinkmann, dpa