24. November 2024

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Abseits der EM: Das ist los im deutschen Fußball

Allmählich drängt sich die Bundesliga wieder ins Rampenlicht. Der FC Bayern legt in dieser Woche unter Julian Nagelsmann los. Und auch anderswo bietet die Liga Gesprächsstoff.

Die Fußball-EM ist noch im Fokus. Doch die Vorbereitung auf die am 13. August mit dem Klassiker Borussia Mönchengladbach gegen Meister FC Bayern München beginnende Bundesliga-Saison nimmt zunehmend Fahrt auf. Auch auf anderen Schauplätzen abseits der Europameisterschaft ist Bewegung.

Die Liga-Favoriten starten

FC BAYERN: Die Zeit von Julian Nagelsmann bricht an. Der von RB Leipzig verpflichtete Wunschtrainer des FC Bayern begrüßt seine Stars am Montag und Dienstag erstmals zu den obligatorischen Leistungstests. Am Mittwoch steht für den 33-Jährigen und seine Münchner dann der offizielle Trainingsstart an. Zuvor sprechen noch die Chefs. Oliver Kahn ist seit wenigen Tagen als Vorstandschef im Amt und damit der Nachfolger von Karl-Heinz Rummenigge. Zusammen mit Präsident Herbert Hainer wird der frühere Torwart-Titan erstmals in neuer Funktion am Montag (13.30 Uhr) vor die Medien treten.

RB LEIPZIG: Mit einem neuen Trainerteam unter Leitung von Jesse Marsch, ein paar Neuverpflichtungen, vor allem aber vielen Abwesenden startet RB Leipzig am Montag in die Saisonvorbereitung. Nach dem obligatorischen Leistungs- und Medizintest wird am Dienstag erstmals richtig trainiert. Gleich zwölf RB-Profis, die bei der EM spielten beziehungsweise noch spielen, fehlen, darunter auch der Top-Transfer André Silva (Eintracht Frankfurt). Sie steigen erst nach einem dreiwöchigen Urlaub wieder ein, sollen dann aber spätestens im Trainingslager ab 25. Juli im österreichischen Saalfelden weitgehend dabei sein. Gegner in den drei geplanten Testspielen sind AZ Alkmaar aus den Niederlanden, der französische Erstligist Montpellier HSC und – wahrscheinlich – Ajax Amsterdam.

BORUSSIA DORTMUND: Nach zwei Tagen mit medizinischer Leistungsdiagnostik und Corona-Tests stand der neue Coach Marco Rose am Sonntag erstmals mit seinem neuen Team auf dem Trainingsplatz. Unter den Augen von BVB-Chef Hans-Joachim Watzke und dem künftigen Sportdirektor Sebastian Kehl hielt er eine sechs Minuten dauernde Ansprache an Kapitän Marco Reus, Julian Brandt und Co. «Ich kenne ihn lange, auch privat, und weiß, was für einen tollen Typen wir bekommen haben. Wir wollen etwas bewegen in dieser Saison», sagte Kehl. Nach dem Verkauf von Jadon Sancho für 85 Millionen Euro an Manchester United sichtet der BVB den Transfermarkt nach Ersatz. Die vielen EM-Fahrer der Borussia werden nach und nach im Trainingslager in Bad Ragaz/Schweiz (23. bis 31. Juli) eintreffen.

Die Aufsteiger bauen ihre Kader

VfL Bochum: Der Revierclub startete als einer der ersten Bundesligisten in die Vorbereitung. Trainer Thomas Reis begrüßte am vergangenen Montag 27 Profis. Mit Michael Esser (Hannover 96), Patrick Osterhage (Borussia Dortmund II), Christopher Antwi-Adjei (SC Paderborn) und Eduard Löwen (Hertha BSC) waren fast alle Neuzugänge dabei. Nur Takuma Asano (Partizan Belgrad) fehlte, der wegen einer Länderspielreise mit Japan eine Woche später einsteigt. Gesucht wird noch ein Mittelfeldspieler und möglicherweise noch eine Verstärkung für die Abwehr. Nach elfjähriger Bundesligaabstinenz des VfL brachte Reis seine Vorfreude zum Ausdruck: «Es ist eine Qualitätsliga, in die wir aufgestiegen sind. Wir wollen schauen, dass wir ein ekliger Gegner sein werden und trotzdem unsere spielerische Fähigkeiten zeigen können.»

GREUTHER FÜRTH: Die Franken sind auf der Suche. Bislang verpflichtet haben sie Defensiv-Allrounder Gideon Jung (Hamburger SV) sowie die Mittelfeldspieler Max Christiansen (Waldhof Mannheim) und Nils Seufert (Arminia Bielefeld). Der Aufsteiger muss und will aber nachlegen. «Wir sind in Gesprächen und auch auf der Suche nach Verstärkungen für die Innenverteidigung», sagte Trainer Stefan Leitl. Mergim Mavraj (Ziel unbekannt) und Paul Jaeckel (1. FC Union Berlin) fehlen in der zentralen Deckung.

Und was passiert sonst noch?

OLYMPIA-ABSTELLUNGEN: Der Deutsche Olympische Sportbund und der Deutsche Fußball-Bund wollen am Montag das Aufgebot für die Sommerspiele in Tokio bekanntgeben. Trainer Stefan Kuntz kann für Japan 22 Spieler nominieren. Spielberechtigt sind Akteure der Jahrgänge 1997 und jünger sowie drei ältere Akteure. Als zwei Top-Kandidaten aus dieser Gruppe gelten Max Kruse von Union Berlin und Maximilian Arnold vom VfL Wolfsburg. Der Kampf um die Medaillen beginnt für Deutschland mit dem Duell gegen Brasilien.

WARTEN AUF MILLIONEN: Hertha BSC wartet auf Geld von Investor Lars Windhorst. Ein Millionen-Betrag soll an diesem Montag beim Berliner Bundesligisten eintreffen. Insgesamt geht es noch um Restzahlungen von 64 Millionen Euro. «Selbstverständlich werden wir, wie verabredet, pünktlich das restliche Geld überweisen», hatte Windhorst getwittert. Zudem hatte er zuletzt Berichte über ein angebliches Zerwürfnis mit Trennungspotenzial zurückgewiesen. Insgesamt hätte der Unternehmer dann bereits 374 Millionen Euro in Hertha investiert.

FANS: Die Bundesligateams erarbeiten derzeit gemeinsam mit Gesundheitsbehörden Konzepte, um Zuschauern wieder ein Stadionerlebnis zu ermöglichen. RB Leipzig sitzt an einem Konzept, um beim ersten Heimspiel der neuen Saison gegen den VfB Stuttgart 24 000 Fans begrüßen zu dürfen. Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth hofft zum Start auf eine Stadionauslastung von 30 Prozent. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte für den Beginn der Saison mit der Rückkehr von Zuschauern in die Stadien gerechnet.