Drei Jahre nach dem Ende seiner Karriere als Leistungssportler hat der frühere Nationalspieler Robert Huth langweilige Aussagen von Fußall-Profis in Interviews beklagt.
«Nach einer Niederlage sagen sie: „Sorry, wir haben verloren, müssen härter trainieren, und beim nächsten Mal machen wir es besser.“ Nach einem Sieg heißt es: „Danke an die Fans, super Spiel, bis zum nächsten Mal.“ Das ist so langweilig», sagte der 37 Jahre alte Ex-Profi im Interview bei «Spox» und «Goal».
Alles sei austauschbar: «Jedes Interview ist gleich, jeder Social-Media-Account sieht gleich aus. Es geht nur darum, nichts Falsches sagen. Alle sind lieb, nett und haben keine Persönlichkeit. Das Ziel lautet: Keiner soll böse auf mich sein», erläuterte Huth, der 2000 im jugendlichen Alter vom 1. FC Union Berlin zum FC Chelsea gewechselt war, dort bis 2006 spielte und später unter anderem bei Stoke City und Leicester City auf der Insel aktiv war.
«Es fehlen Spieler, die man richtig lieben kann. Wie zum Beispiel ein Mario Basler, der ein bisschen anders war. Der auch mal offen ein paar Zigaretten mehr geraucht hat», sagte der 19-malige Nationalspieler. Der Fußball sei ein Riesen-Produkt und die Vereine hätten Angst, dass dieses Produkt mit negativen Aussagen verschlechtert werde.
«Wenn du eine andere Meinung hast, wirst du sofort gesperrt oder kriegst eine Geldstrafe. Als Fußballer bist du vom System eingeengt», unterstrich Huth, der momentan eine Ausbildung zum Sportdirektor absolviert. Und er schlussfolgerte: «Du hast nicht viel Freiraum, um eine andere Meinung zu vertreten. Entweder du passt rein, oder du hast Probleme.»
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