Die Zuversicht von Trainer Oliver Glasner war nach dem Abpfiff in Bochum tiefer Enttäuschung gewichen – wieder einmal. Eintracht Frankfurt hat den Schwung aus dem Europapokal nicht in den Bundesliga-Alltag mitgenommen.
Drei Tage nach dem gefeierten 3:1-Erfolg in der Europa League gegen Olympiakos Piräus kassierte Frankfurt am Sonntagabend eine 0:2 (0:1)-Niederlage bei Aufsteiger VfL Bochum. «Wichtig ist, wenn Du am Donnerstag ein Highlight hast in der Europa League, dass Du am Sonntag bereit bist. Es hat nicht gereicht», sagte der Österreicher im Streamingdienst DAZN.
«Wir haben den Kampf nicht so angenommen, wie wir uns das vorgenommen hatten», erklärte Eintracht-Profi Sebastian Rode. «Ich hoffe, dass jetzt jeder gemerkt hat, was in der Bundesliga abgeht.» Für die Eintracht war es die zweite Pleite in der Fußball-Bundesliga nacheinander. Dadurch fielen die Hessen in der Tabelle hinter die Bochumer auf Rang 15 zurück.
Torschütze Blum: «Gänsehaut»
Der ehemalige Frankfurter Profi Danny Blum erzielte vor 19.510 Zuschauern bereits in der dritten Minute das Führungstor, Sebastian Polter (90.+2) besiegelte kurz vor Schluss Bochums dritten Saisonsieg, den zweiten in Folge. «Unglaublich stolz» zeigte sich Polter nach dem Sieg gegen den Tabellen-Nachbarn. «Für uns drei Punkte zu holen in dieser Bundesliga, ist einfach sensationell hier zu Hause.» Blum bekam bei der Atmosphäre «Gänsehaut».
Überraschend hatte Frankfurts Trainer Glasner gegen die Bochumer auf die Anfangsformation vom Piräus-Spiel gesetzt – einer kurzen Regenerationszeit für die Spieler zum Trotz. Bochums Coach Thomas Reis dagegen stellte sein Team im Vergleich zum 1:0-Erfolg am Spieltag zuvor bei der SpVgg Greuther Fürth zweimal um: In der Offensive erhielten Blum und Takuma Asano den Vorzug vor dem schnellen Gerrit Holtmann sowie Milos Pantovic.
Ausgerechnet die beiden Neuen in der Bochumer Startelf sorgen gleich zu Beginn der Partie für den optimalen Start: Asano bediente Blum, der den Ball an Eintracht-Keeper Kevin Trapp vorbei zur Führung ins Netz schob. Und es wurde gleich noch bitterer für die Frankfurter.
Paciência vergibt Ausgleich
Nur neun Minuten nach dem Rückstand vergab Gonçalo Paciência den möglichen Ausgleich – vom Elfmeterpunkt. Den Strafstoß des 27 Jahre alten Angreifers, nach einem Handspiel von Polter, hielt VfL-Torhüter Manuel Riemann sogar fest. Es war Frankfurts erster Fehlschuss vom Elfmeterpunkt seit April 2017 – damals gegen Borussia Mönchengladbach. Die folgenden 18 Strafstöße landeten alle im Netz.
Die Gäste aus Hessen fanden nach dem schlechten Start in die Partie nur schwer ins Spiel. Es mangelte ihnen an der Präzision bei den Pässen, an einem strukturierten Spielaufbau gegen einen früh pressenden Gegner und letztlich auch an Strafraumszenen. Zu allem Überfluss musste Glasner in Paciência (39.) sowie Kristina Jakic (44.) früh zwei angeschlagene Spieler auswechseln.
Auch nach dem Seitenwechsel war Bochum dem zweiten Tor näher, Angreifer Asano (49./69.) hatte zwei gute Chancen. Doch erst scheiterte er an Torhüter Trapp (49.), dann kam er bei der Flanke (70.) von Gerrit Holtmann einen Schritt zu spät. Frankfurt stemmte sich zwar gegen die Niederlage und hatte auch Pech bei einem Pfostentreffer durch Daichi Kamada (86.). Doch Polter sorgte dann für die Entscheidung.
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