Otto Rehhagel hält ein ähnliches Fußball-Wunder wie den Triumph der griechischen Nationalmannschaft bei der EM 2004 in heutigen Zeiten für kaum wiederholbar.
«Ich glaube das nicht. Das sieht man ja an der Bundesliga», sagte der einstige griechische Nationalcoach in Essen in Anspielung auf den in den vergangenen Jahren langweiligen Titelkampf. «Es gibt zwischendurch ein paar überraschende Ergebnisse. Aber wenn die Bayern auch in 20 Jahren noch deutscher Meister werden, gefällt das nicht», kommentierte der 83 Jahre alte Fußball-Lehrer bei der Vorstellung des Films «King Otto», der den Weg zum Titelgewinn der Griechen 2004 nachzeichnet und in Deutschland am 10. November in die Kinos kommt.
Film über den Erfolgscoach
Mit Verweis auf die zentrale Botschaft des Films hofft Rehhagel auf einen ähnlichen Erfolg des Films in Deutschland wie in Griechenland. «Der Film dokumentiert, dass auch Außenseiter ihre Chance haben. Davon leben wir ja alle. Du hast immer eine Chance.» Die Premiere des Films unlängst in Athen bezeichnete der langjährige Erfolgscoach, der zweimal mit Werder Bremen (1988, 1993) und einmal mit dem damaligen Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern (1998) deutscher Meister wurde, als «eine super Geschichte». «Anschließend bin ich mit meinen Spielern zum Essen gegangen. Durch den unglaublichen Erfolg ist eine Freundschaft mit den Spielern fürs Leben entstanden.»
Der in Griechenland noch heute verehrte Rehhagel bezeichnete den Titelgewinn im Finale gegen Gastgeber Portugal (1:0) als seinen «größten Erfolg». «Was da los war, das war verrückt. Als wir zurück kamen nach Griechenland, haben uns über eine Millionen Menschen erwartet. Für die Strecke vom Flughafen in die Innenstadt von Athen braucht man normalerweise eine dreiviertel Stunde. Wir sind fünf Stunden gefahren.»
Nach der EM 2004 galt Rehhagel als Kandidat für den Posten des neuen deutschen Bundestrainers. Dabei soll er ein angebliches Angebot des DFB ausgeschlagen haben. «Natürlich will jeder mal gerne Nationaltrainer werden. Aber ich war den Griechen verpflichtet. Sie standen in großer Liebe zu ihrem Trainer. Das war etwas Außergewöhnliches», kommentierte Rehhagel.
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