Julian Nagelsmann findet es «relativ normal», dass mittlerweile auch für Fußball-Trainer Ablösesummen gezahlt werden.
Zwar könne man über die Höhe diskutieren, aber «dass ein Trainer Ablöse kostet, finde ich nicht verkehrt», sagte der 34-Jährige im Podcast «Einfach Mal Luppen» mit den Profis Felix und Toni Kroos.
Wenn ein Trainer ein «bisserl» was koste, würde sich der Verein auch mit dem Background, seiner Philosophie befassen und sehen, ob es passt und treffe «nicht einfach eine Entscheidung ins Blaue. Die Auswahl des Trainers passiert auf einer besseren Basis, wenn man auch ein paar Euro dafür zahlen muss», argumentierte Nagelsmann. Auch für das Ansehen gegenüber den Spielern sei es nicht «zwingend förderlich», wenn der Coach «am schlechtesten verdient und am wenigsten gekostet hat».
Bayern zahlte zweistellige Millionensumme
Nagelsmann ist seit dieser Saison Trainer des FC Bayern München. Der deutsche Rekordmeister hatte den Oberbayern für eine zweistellige Millionensumme vom Ligakontrahenten RB Leipzig geholt. Er erhielt einen Fünfjahresvertrag bis zum 30. Juni 2026.
Ob er es bis dahin schafft? «Die Geschichte zeigt, dass es fast unmöglich ist bei Bayern, so lange», sagte Nagelsmann lachend. Sein Plan für eine ordentliche Halbwertszeit als Trainer? «Du musst deine Idee immer mal wieder anpassen, dich weiterentwickeln und nicht immer nur das Gleiche machen. Oder eben auch den Kader immer wieder verändern», sagte Nagelsmann: «Es ist in der Liebe auch so, du musst ständig dran arbeiten, dass die Beziehung reizvoll bleibt. Und das ist in der Beziehung zwischen Trainer und Spieler auch nicht anders.»
Das Angebot des erfolgreichsten deutschen Clubs habe er annehmen müssen. «Wenn man sich eine Karriere malt, dann wäre sicherlich noch mal ein Jahr oder zwei Jahre woanders nicht verkehrt gewesen. Aber jede Chance im Leben hat ein Verfallsdatum. Es gibt halt oft eine einmalige Chance, manchmal kommt noch eine zweite, aber selten auf dem Niveau – und die musst du einfach ergreifen», sagte Nagelsmann, den zuvor ein anderer «großer deutscher Club dreimal» wollte. «Und dreimal hat es aus unterschiedlichen Themen nicht funktioniert. Und da habe ich gelernt, dass du nicht alles vor dir herschieben kannst.»
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