23. November 2024

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«Richtig was wert» – Stuttgart feiert Sieg über Hoffenheim

Insbesondere die Offensive war für ein Ende der Negativserie des VfB Stuttgart gefragt - und zwei Verteidiger lieferten wichtige Tore. Das 3:1 gegen Hoffenheim verdiente sich der VfB mit Leidenschaft. Der Sieg ist für VfB-Sportdirektor Sven Mislintat «richtig was wert».

Die Stuttgarter Profis hüpften auf dem Rasen ebenso wie tausende Fans auf der Tribüne.

Das 3:1 (1:0) im Landesduell mit der TSG 1899 Hoffenheim beendete den Negativlauf der Schwaben in der Fußball-Bundesliga und sorgte bei Spielern ebenso wie Verantwortlichen und Fans für Freude und Erleichterung.

«Wenn ich die 90 Minuten anschaue, ist es ein hochverdienter Sieg. Wir haben sehr, sehr gut gespielt», bilanzierte der Sportdirektor des VfB Stuttgart, Sven Mislintat, bei Sky zufrieden. Der Erfolg sei «richtig was wert», sagte der 48-Jährige. Man könne viel Selbstbewusstsein daraus ziehen.

Stuttgart mit «willensstarkem Auftritt»

Vor 24.211 Zuschauern erzielten Marc Oliver Kempf (18. Minute), Konstantinos Mavropanos (60.) und Roberto Massimo (81.) die Tore und belohnten die Gastgeber für einen willensstarken Auftritt. Zwei Verteidiger – Kempf und Mavropanos – schlüpften in die Rolle der entscheidenden Torschützen. Für die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo war es der erste Erfolg nach dem 5:1 zum Auftakt gegen Fürth, auf das fünf sieglose Partien folgten. «Das ist eine Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Heute hat man unsere Intensität gesehen. Von der ersten bis zur letzten Minute war es leidenschaftlich», sagte Matarazzo.

Nach Punkten schlossen die Stuttgarter zum baden-württembergischen Konkurrenten auf (je acht Zähler). Die Hoffenheimer mussten den nächsten Rückschlag einstecken, nachdem die Elf von Trainer Sebastian Hoeneß eine Woche zuvor mit dem Erfolg gegen den VfL Wolfsburg ihre Sieglos-Durststrecke beendet hatte. Jacob Bruun Larsen (84.) konnte nur noch verkürzen. «Wir haben es Stuttgart zu einfach gemacht. Es darf uns nicht passieren, dass wir nach dem Rückstand den Faden verlieren», kritisierte Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann. Hoeneß meinte dazu: «Das lässt mich mit einem schlechten Gefühl zurück.»

Sein Stuttgarter Kollege Matarazzo hatte gefordert, dass sich nach der inzwischen stabilisierten Defensive nun die Offensive steigern müsse – und durfte sich bestätigt fühlen. «Es war eine andere Zielstrebigkeit da, auch ein anderer Mut, der uns gut getan hat», fasste er nach dem Wiedersehen mit seinem Ex-Verein zusammen.

VfB-Verteidiger Kempf trifft mal wieder

Erstmals hatte er den früheren Paderborner Chris Führich von Beginn an gebracht. Indirekt war der Flügelspieler, zum Saisonauftakt mit einem Schlüsselbeinbruch ausgefallen, an der Führung auch beteiligt. Seinen Schuss lenkte Baumann zur Ecke. Mit einem Kopfball-Aufsetzer nach Hereingabe von Omar Marmoush traf VfB-Verteidiger Kempf zum 1:0. Der Abwehrspieler, der dabei nicht einmal hochspringen musste, stieg damit mit drei Treffern zum besten Torschützen des VfB auf. Kempf kommt zum ersten Mal auf drei Tore in einer Spielzeit.

Beim 0:0 in Bochum am vergangenen Spieltag hatte der ehemalige Kapitän nur auf der Bank gesessen. Damit für ihn in der Defensivreihe wieder Platz ist, rückte Atakan Karazor diesmal ins defensive Mittelfeld. Dieser leistete sich nach einer guten halben Stunde einen bösen Ballverlust – Hoffenheims Rekordtorjäger Andrej Kramaric konnte dies aber nicht für den Ausgleich ausnutzen (33.).

Der kroatische Nationalspieler war mit mehreren Chancen auffällig, blieb aber erfolglos. Die gefährlichste Szene ging schon vor dem Gegentor von Ihlas Bebou aus: Der TSG-Stürmer setzte sich geschickt gegen die VfB-Defensive durch, traf aber die Latte (17.).

In der zweiten Halbzeit gewann der VfB nach einer Stunde dank Mavropanos zusätzliche Sicherheit. Der Verteidiger eroberte gegen Sargis Adamyan den Ball, tankte sich in Stürmer-Manier in den Strafraum und schloss ins linke Eck ab. Massimo legte nach, ehe auf der Gegenseite Bruun Larsen den höheren Erfolg des VfB verhinderte.

Von Kristina Puck, dpa