25. November 2024

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BVB-Spektakel mit Haaland-Toren gegen Union

Bei den Spielen von Borussia Dortmund ist was los. Der längst sicher scheinende Sieg gegen Union Berlin gerät noch kurzzeitig in Gefahr - dann schlägt Erling Haaland zu. Doch Kapitän Marco Reus warnt.

Die BVB-Kollegen bedankten sich bei Erling Haaland, doch nach dem phasenweise spektakulären 4:2 (2:0) gegen den 1. FC Union gibt es weiter Redebedarf.

Mit einem sehenswerten Heber beendete der Norweger die Aufholjagd der Berliner, die Borussia Dortmund noch unerwartet zittern ließen. «Wir haben es wieder unnötig schwer gemacht heute. Daran müssen wir schleunigst arbeiten», forderte Kapitän Marco Reus danach im Streamingdienst DAZN.

Hummels: Ein «bisschen unseriös»

Vor dem emotionalen Wiedersehen mit Borussia Mönchengladbach krönte Trainer Marco Rose mit seinem neuen Club dank des dritten Sieges binnen acht Tagen zwar eine perfekte Woche. Doch Reus verlangte danach: «Wir müssen cleverer sein, viel erwachsener spielen, wir müssen uns auf jeden Fall darüber unterhalten.» Nationalmannschaftskollege Mats Hummels erklärte: «Bis zum 3:0 bin ich sehr zufrieden. Leider sind wir nach dem 3:0 wieder in so ein Muster verfallen.» Hummels nannte den Fußball danach ein «bisschen unseriös, nicht erfolgsorientiert».

Wieder fingen sich die Dortmunder zudem gegen lange harmlose Berliner Gegentore: Max Kruse per Foulelfmeter (57. Minute) und der für ihn eingewechselte Andreas Voglsammer (81.) waren für Union erfolgreich. Raphaël Guerreiro mit einem Volley-Traumtor (10.) und natürlich Torgarant und Bundesliga-Topscorer Haaland mit seinem sechsten und siebten Treffer im fünften Saisonspiel (24./83.) schossen die Tore für den BVB. Zudem unterlief Union-Kapitän Marvin Friedrich ein Eigentor (52.).

BVB: Siebtes gewonnenes Heimspiel in Serie

Die Westfalen bleiben damit mit zwölf Punkten nur einen Zähler hinter Bayern München. In der kommenden Woche steht Rose mit dem BVB dann das emotional aufgeladene Prestigeduell in Gladbach bevor, wo der Dortmunder Coach mit heftigen Fan-Reaktionen nach seinem Wechsel im Sommer rechnen muss.

Mit der westfälischen Borussia läuft es für Rose aktuell bestens. Der verdiente Sieg am Sonntag war das siebte gewonnene Heimspiel in Serie und der dritte Sieg in einer Woche nach dem 4:3-Spektakel in Leverkusen und dem 2:1 in der Champions League bei Besiktas Istanbul. Doch auch Rose bemängelte: «Wir haben Spiel so im Griff und holen den Gegner zurück. Das kostet Energie, die werden wir nicht immer so aufbringen können.»

Verlass ist weiter auf Tor-Maschine Haaland, der inzwischen auch per Kopf erfolgreich ist. Sein Treffer zum 2:0 war erst sein vierter per Kopf bei insgesamt 47 Ligatoren, allerdings war der 21-Jährige auch in Leverkusen bereits mit einem Kopfball erfolgreich. Zuvor hatte Guerreiro die Dortmunder in der starken Anfangsphase mit einem Traumtor volley ins lange Eck in Führung gebracht.

Union nach Niederlage in Prag kraftlos

Für Union war auch im dritten Spiel in Dortmund seit dem Bundesliga-Aufstieg nichts zu holen. Das Team von Trainer Urs Fischer lief schon früh nur hinterher und ließ sich weit in die Defensive drängen. Drei Tage nach dem 1:3 in der Conference League bei Slavia Prag wirkten die Köpenicker auch nicht so frisch wie Dortmund, das schon am Mittwoch beim türkischen Meister Besiktas gespielt hatte.

«Wir sind sehr, sehr schwer reingekommen, muss man sagen», sagte Torhüter Andreas Luthe. «Als wir dann drin waren im Spiel, war es auch besser. Wenn wir es schaffen, dass es länger 0:0 steht, spielt uns das in die Karten, das haben wir nicht geschafft.»

In der Verfassung vom Sonntag war gar nicht daran zu denken, den laufenden Vereins-Negativrekord von acht Auswärtsspielen am Stück ohne Sieg zu beenden. Es passte ins Bild, dass Friedrich einen energischen Vorstoß von Reus ins eigene Netz stolperte – dies war die vermeintliche Vorentscheidung, ehe es Kruse und Voglsammer doch noch spannend machten. Nur zwei Minuten nach dem 2:3 rettete Goalgetter Haaland mit seinem Heber den verdienten Dortmunder Sieg, Reus traf danach mit einem Freistoß noch den Pfosten (86.).

Von Carsten Lappe, dpa