Der frühere Skistar Felix Neureuther hat mit Blick auf einen möglichen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking im kommenden Jahr eine gemeinsame Haltung von Politik und Sportverbänden gefordert.
Organisationen wie der Deutsche Olympische Sportbund sollten «viel größeren Druck auf das IOC ausüben, um zu zeigen, dass sie mit den Werten, die solche Spiele vermitteln, nicht einverstanden sind», sagte der 37-Jährige in einem gemeinsamen Interview der «Süddeutschen Zeitung» und der «Augsburger Allgemeinen».
Wenn der DOSB «mit Rückendeckung der Bundeskanzlerin» die Spiele in Peking boykottiere, weil in China etwa Menschenrechte nicht eingehalten würden, «dann hätte das schon eine andere Dimension», ergänzte Neureuther. Im Sommer hatte das Europaparlament aufgrund der Menschenrechtslage zu einem diplomatischen Boykott der Spiele in Peking aufgerufen. Er wäre für einen Boykott zu haben, sagte Neureuther. «Ich würde aber verstehen, wenn sich andere Sportler total dagegen wehren.» Sie dürften nicht die Leidtragenden sein.
Eine gemeinsame Haltung von Politik, DOSB und Athleten in dieser Frage könne eine der Herausforderungen für den neuen DOSB-Präsidenten sein, der Anfang Dezember gewählt werden soll. Er selbst habe «in Kenntnis der derzeitigen Verbandsstrukturen» kein Interesse an dem Posten, sagte Neureuther. «Wenn ich das Gefühl habe, ich könnte wirklich etwas zum Positiven verändern – dann wäre ich dabei.»
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