DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat die hohen Ziele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bekräftigt. Bei der WM 2022 in Katar könne die DFB-Auswahl Weltmeister werden, sagte der 53-Jährige im Interview der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten».
Das sei «trotz des Respekts vor den Gegnern und den Schwierigkeiten, die wir zuletzt hatten, ein realistisches Ziel – weil wir eine hohe Qualität in der Mannschaft haben, auch wenn wir die gegen Liechtenstein noch nicht so ganz auf den Platz gebracht haben», sagte Bierhoff. «Als deutsche Nationalelf müssen wir immer den Anspruch haben, in so ein Turnier zu gehen, um es am Ende zu gewinnen.»
Gegen Liechtenstein war die DFB-Auswahl mit einem 2:0 in der WM-Qualifikation in die Zeit mit dem neuen Bundestrainer Hansi Flick gestartet. An diesem Sonntag (20.45 Uhr/RTL) steht die Partie in Stuttgart gegen Armenien an.
«Klares Wertegerüst» im DFB-Team
Den Nationalspielern werde «ein klares Wertegerüst» vorgegeben, sagte Bierhoff. «Etwa wenn es darum geht, wie professionell ich für den Fußball lebe, wie ich auf meinen Körper und meine Fitness achte, wie ich mich auf das Training und das Spiel vorbereite, wie ich mich allgemein mit dem Fußball befasse.» Aus diesem professionellen Verhalten solle «eine neue Mentalität erwachsen, ein starkes Wertesystem».
Nationalspieler zu sein, sei eine Auszeichnung, sagte der Europameister von 1996. «Aber es ist auch eine ständige Verpflichtung. Wir fordern von den Spielern permanentes Dazulernen, Neugierde und Offenheit für neue Maßnahmen und Themen ein.»
Bierhoff räumt Fehler ein
Bierhoff, der zunächst als Nationalmannschaftsmanager beim DFB angefangen hatte, räumte Fehler der vergangenen Jahre ein. «Wir haben die Menschen enttäuscht, das wissen wir, vor allem bei der WM 2018 – aber auch teilweise danach noch, auch wenn wir immer wieder Phasen mit guten Ergebnissen und überzeugenden Auftritten hatten», sagte Bierhoff.
Durch die personellen Umbrüche nach dem WM-Aus 2018 und vor der EM in diesem Jahr, die für Deutschland im Achtelfinale beendet war, habe die Mannschaft in den vergangenen drei Jahren «kein echtes Gerüst mehr» gehabt. «Darunter leidet die Identifikation der Fans mit ihrer Mannschaft», sagte Bierhoff.
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