19 Tage nach einer Gefäß-Operation hat Radfahrerin Kerstin Brachtendorf bei den Paralympics in Tokio überraschend eine Bronzemedaille im Zeitfahren gewonnen.
Für die 49-Jährige, die mit einem unbeweglichen Sprunggelenk fährt, war die Medaille auf der ehemaligen Formel-1-Strecke am Fuße des Fuji ihre erste bei der dritten Paralympics-Teilnahme.
«Ich bin vor drei Wochen aus dem Trainingslager direkt in den Operationssaal. Da war im Kopf eigentlich schon alles abgesagt», sagte die Cottbuserin: «Und jetzt steh ich hier und habe eine Medaille. Das ist unfassbar. Ich kann es gar nicht glauben. Es war schließlich ein Verschluss der inneren Beckenaterie, nicht einfach nur ein Bänderriss oder Bruch.» Brachentendorf war ein Stent eingesetzt worden.
Derweil war Denise Schindler nach Bronze im Zeitfahren auf der Bahn mit Rang neun in ihrer Klasse enttäuscht. «Ich wusste vorher, dass der Kurs mir nicht liegt. Und dann habe ich noch einen schwarzen Tag erwischt», sagte die Münchnerin, die als Zweijährige in ihrer Geburtsstadt Chemnitz auf eisigem Weg unter eine Straßenbahn rutschte und ein Bein verlor. Im Straßenfahren am Freitag sei das Ziel aber eine Medaille.
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