Die als Mitfavoritin auf den Titel gehandelte frühere Turniersiegerin Angelique Kerber hat bei den US Open ein Erstrunden-Aus gerade noch abgewendet.
Die 33 Jahre alte Tennisspielerin aus Kiel rang am Montag bei dem Grand-Slam-Turnier in New York Dajana Jastremska aus der Ukraine nach verlorenem ersten Satz noch in 2:25 Stunden mit 3:6, 6:4, 7:6 (7:3) nieder.
2016 hatte Kerber in Flushing Meadows den Titel geholt, in diesem Jahr gilt sie nach ihren jüngsten Ergebnissen als Mitfavoritin auf den Titel. Die Gewinnerin von drei Grand-Slam-Turnieren bekommt es jetzt in Anhelina Kalinina erneut mit einer Ukrainerin zu tun.
«Es war tatsächlich unfassbar schwer», sagte Kerber im TV-Sender Eurosport. «Als ich die Auslosung gesehen habe, wusste ich, was mich erwartet. Heute habe ich durch meinen Kopf und meinen Kampf gewonnen und dadurch, dass ich bis zum Ende gefightet habe.»
Für einen perfekten deutschen Auftakt sorgten Kerbers Fed-Cup-Kollegin Andrea Petkovic und die deutschen Herren. Die Ü-30-Routiniers Philipp Kohlschreiber und Peter Gojowczyk gewannen Matches über fünf Sätze gegen höher eingestufte Kontrahenten. Petkovic setzte sich gegen Irina-Camelia Begu aus Rumänien mit 6:2, 7:6 (7:3) durch. Die 33 Jahre alte Darmstädterin bekommt es nun mit der Ex-Wimbledonsiegerin Garbiñe Muguruza aus Spanien zu tun.
Kohlschreiber entschied ein Duell der Altmeister mit dem Kroaten Marin Cilic für sich. Der 37 Jahre alte Augsburger profitierte gegen den 32 Jahre alten früheren Turniersieger beim Stand von 6:7 (4:7), 6:7 (3:7), 6:2, 6:1, 2:0 von der verletzungsbedingten Aufgabe seines Kontrahenten. Cilic hatte 2014 die US Open gewonnen und war in diesem Jahr an Nummer 30 gesetzt. Kohlschreiber trifft nun auf Michail Kukuschkin aus Kasachstan oder den Spanier Pablo Andujar.
«Glück für mich, Pech für ihn», kommentierte Kohlschreiber sein Weiterkommen und verwies auch auf die schwülen Temperaturen, die seinem Gegner offenbar zu schaffen machten. Dennoch zeigte sich der in Kitzbühel lebende Augsburger zufrieden mit seinem Auftritt. «Es war ein verdienter Sieg», sagte Kohlschreiber. «Jetzt muss ich die positiven Dinge rausziehen und in die nächste Runde mitnehmen.»
Auch der Münchner Gojowczyk kam durch einen Fünf-Satz-Sieg weiter. Der 32-Jährige bezwang den an 23 gesetzten Franzosen Ugo Humbert 1:6, 6:1, 6:2, 5:7, 6:4 und trifft nun auf den Serben Dusan Lajovic.
Für reichlich Nervenkitzel sorgte auch Kerber. Vor Turnierbeginn war sie unter anderem noch von Boris Becker als Mitfavoritin auf den Titel gehandelt worden – was sie jedoch weit von sich wies. Kerber spielte zuletzt stark, holte den Titel in Bad Homburg und erreichte in Wimbledon und Cincinnati das Halbfinale.
Gegen die unbarmherzig und aggressiv auftretende Jastremska hatte sie anfangs Schwierigkeiten und fand kaum ein Mittel. «Die geht ganz schön drauf», sagte Kerber später. Doch trotz Rückstandes auch im dritten Satz kämpfte sie sich zurück und entschied schließlich den Tiebreak nervenstark für sich.
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