Im vergangenen Jahr ging an Superstürmer Robert Lewandowski vom FC Bayern kein Weg vorbei. Nach der folgenden Saison spielte die Bundesliga bei der Wahl von Europas Fußballer des Jahres nur eine Nebenrolle – wie auch die deutsche Nationalmannschaft.
Das könnte sich schnell wieder ändern – fünf mögliche Kandidaten für die Top 3 bei der Gala der Europäischen Fußball-Union 2022.
ERLINGHAALAND: Schon am Donnerstag bekam der Norweger einen Preis. Haaland wurde als bester Stürmer der vergangenen Saison in der Königsklasse geehrt. Kein Wunder, war der heute 21-Jährige von Borussia Dortmund doch in acht Spielen zehn Mal erfolgreich. Und Haaland scheint in dieser Saison genau da weiterzumachen. Der Stürmer gilt längst als kommender Weltstar, der die Bundesliga auch bald verlassen könnte. Dann ausgezeichnet von der UEFA? Die Gruppenphase mit den Gegnern Sporting Lissabon, Ajax Amsterdam und Besiktas Istanbul sollte Dortmund allerdings dafür überstehen.
ROBERT LEWANDOWSKI: Die Spielzeit 2019/20 war für den Polen und den FC Bayern sportlich ein absoluter Traum. Neben der Wahl zum besten Spieler in Europa wurde der mittlerweile 33-Jährige auch als Bester in Deutschland und als Weltfußballer geehrt. Beim Aus des Rekordmeisters im Viertelfinale gegen Paris Saint-Germain fehlte der Bundesliga-Rekordstürmer verletzt – ob die Bayern auch mit Lewandowski ausgeschieden wären? Kann er seine Form über die kommenden Monate halten und trifft er wieder so wie inzwischen gewohnt, dann ist der Pole klarer Kandidat für die UEFA-Wahl.
JOSHUA KIMMICH: Die Bayern feierten es als «großes Zeichen nach innen und außen», dass der Nationalspieler seinen Vertrag zuletzt vorzeitig bis 2025 verlängert hat. Der 26-Jährige hat das Zeug, bei den Münchnern eine Ära zu prägen. Auch in der DFB-Auswahl ist er als Antreiber längst unverzichtbar. Nachdem bei den persönlichen Auszeichnungen der UEFA und FIFA jahrelang nur Offensive gewannen (Cristiano Ronaldo und Lionel Messi), spricht insbesondere die diesjährige Wahl dafür, dass nicht mehr nur Tore zählen. Die drei Topspieler Jorginho, N’Golo Kanté und Kevin De Bruyne spielen alle nicht in der ersten Sturmreihe. In der Gruppenphase müssen sich Kimmich und die Bayern gegen den FC Barcelona, Benfica Lissabon und Dynamo Kiew beweisen.
KAI HAVERTZ: Die Bilder vom Tor des Nationalspielers im Endspiel der Champions League im vergangenen Mai gegen Manchester City waren auch bei der UEFA-Gala am Donnerstagabend präsent. Der 22-Jährige, dem früh eine große Karriere vorhergesagt worden war, kann in seinem zweiten Jahr beim FC Chelsea erneut glänzen und zum noch prägenderen Spieler werden. Das gilt auch für seine Rolle in der DFB-Auswahl, in der er unter Joachim Löw noch nicht zum Schlüsselspieler gereift war. Jetzt ist aber Hansi Flick der Bundestrainer, und Havertz hat das Selbstvertrauen und Potenzial, in den kommenden Monaten groß aufzuspielen. In der Gruppenphase spielt Chelsea gegen Juventus Turin, Zenit St. Petersburg und Malmö FF.
MANUEL NEUER: Warum nicht ein Torwart? Der 35-Jährige kennt das Gefühl, bei der Wahl der UEFA vorne mit dabei zu sein. Nach dem WM-Triumph mit der DFB-Auswahl wurde der Nationaltorwart 2014 Zweiter, nach dem Triple-Triumph mit den Bayern 2020 Dritter bei der Suche nach Europas Fußballer des Jahres. Der Keeper ist weiterhin überragender Rückhalt der Bayern und der Nationalmannschaft. Eine weitere Supersaison könnte ihn schnell wieder in den Kreis der Anwärter für die persönlichen Auszeichnungen befördern. In der Champions League könnte es gegen die aufgerüsteten Großclubs aus England und Paris in der K.o.-Runde viele Möglichkeiten geben, sich auszuzeichnen.
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