Bevor er den Trainerjob beim FC Chelsea übernahm, hat Thomas Tuchel dem Club nach eigener Aussage davon abgeraten, seinen Vorgänger Frank Lampard zu entlassen. Das verriet der 47-Jährige in einem Interview dem britischen Sender Sky Sports.
«Seid ihr euch sicher, dass ihr das machen wollt?», habe er dem Vorstand gesagt. «Denn die (Fans) werden euch nicht mögen. Vielleicht verdient er mehr Zeit.» Schließlich sei Lampard eine Vereinslegende. «An ihn denke ich zuerst, denn er verkörpert alles, was Chelsea ausmacht», sagte Tuchel .
Als ihn Chelsea kontaktiert habe, sei die Trennung von Lampard allerdings schon beschlossene Sache gewesen, betonte der neue Coach. «Es war ganz klar, dass die Entscheidung mehr oder weniger schon gefallen war, und es hieß: Mach es oder lass es», berichtete Tuchel. «Ich habe dann auf eine faire Chance bei den Spielern gehofft. Denn wenn du den Job übernimmst, sind nicht alle 20 oder 22 Spieler darüber glücklich.»
Gleich in seiner ersten Saison gewann Tuchel, der im Januar bei den Blues angeheuert hatte, mit den Londonern die Champions League. Der frühere Trainer des FSV Mainz 05 und von Borussia Dortmund verwies auf seinen Vorgänger. «Er hat eine gute Gruppenphase gehabt, gute Ergebnisse und gute Auftritte», betonte Tuchel, «und manchmal hatte er einfach Pech, das haben uns die Daten gezeigt.»
Durch den Triumph in der Königsklasse steige nun auch der Druck auf ihn selbst. «Wir haben die Messlatte höher gelegt. Das weckt Erwartungen, das weckt Ansprüche», sagte der Coach. «Aber ich hoffe, dass wir uns da nicht zu sehr von außen beeinflussen lassen. Ich weiß, was ich von mir selbst fordere, das ist immer das höchste Niveau. Ich weiß, was die Mannschaft leisten kann. Sie sind sehr ambitioniert und wirklich konkurrenzfähig.»
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